Oase der Nachhaltigkeit: Lifestylehotel SAND am Timmendorfer Strand
Über den Timmendorfer Strand wusste ich als Südbayerin nicht viel. Ich wusste, die Lübecker Bucht (von der der Timmendorfer Strand ein Teil ist) ist der Hot-Spot, an dem die Hamburger das Meer genießen, eine mondäne Sommerfrische-Region, wie in Bayern vielleicht der Tegernsee. Ein Tummelplatz der Reichen, Schönen und Prominenten. Schön, elegant, nicht ganz günstig. Und irgendwie stimmtdas auch. Aber – genau wie am Tegernsee, hier tarnt sich der Reichtum gut. Was dort sich hinter Bauernhausfassaden mit Geranien erahnen lässt, tarnt sich hier als Strandhaus mit Meerblick. Und, auch wie am Tegernsee, gibt es viel, wo sich auch Normalsterbliche wie wir sehr, sehr wohl fühlen können. Eines der Hotels dort möchte ich euch vorstellen – und zwar eins, das ganz besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit legt.
Wir waren glücklich, als wir nach kurzer Fahrt von Lübeck am Timmendorfer Strand ankamen – das Wetter strahlte, die Möwen kreischten, wir hörten das Meer, ich freute mich unglaublich auf die Ostsee, es ist lange her gewesen, dass ich an den nördlichen Meeren der Brandung gelauscht habe. Zu lang….und wir wurden noch glücklicher, als wir an unserer geplanten Destination ankamen, im Lifestylehotel SAND. Auf den ersten Blick zurückhaltend edel, auf den zweiten eine stylische, nachhaltig geprägte Oase. Es liegt, wie die meisten kleinen Hotels, in der zweiten Reihe, aber bis zum Strand mit den kleinen blau-weißen Strandkörben sind es gerade mal zwei Gehminuten.
Ostseeflair im Skandi-Schick
Wir wurden freundlich an der kleinen Rezeption begrüßt, warteten kurz in den schönen Rattanstühlen der Lobby – und dann ging es über Flure, die mit perfekt gewählten Sand- und Cremetönen Ruhe und Behaglichkeit vermitteln, in den 3. Stock. Im Zimmer relaxte Eleganz im skandinavischen Stil – so würde ich das Hotel SAND beschreiben. Jeder Raum des Hotels ist mit Geschmack eingerichtet und mit viel Liebe fürs Detail. Die Farbpalette des Hotels nimmt geschickt die Farben des Timmendorfer Strands, der Ostsee und des Nordhimmels auf. Die Einrichtung ist edel, hochwertig schlicht, ohne karg zu wirken. Im Gegenteil – ich habe mich sofort wohl und willkommen gefühlt. Das Hotel ist meilenweit vom Einheitsbrei diverser Ketten entfernt. Die Kissen sind aus indonesischen Ikatstoffen gefertigt, die Kopfenden der Betten sind alte, restaurierte Holzbohlen, die Matratzen sind gesund und bio von CocoMat – hochwertiger geht es kaum. Ich finde es toll, dass ein Hotel auch bei solchen Details Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt – ich habe selten so gut auf einer Matratze geschlafen.
Nachhaltigkeit ist Trumpf im Lifestylehotel SAND
Das SAND setzt sein Konzept konsequent durch. Bei der Einrichtung, beim Essen, bei den Kooperationspartnern. Die Tees sind von Samova (es gibt übrigens wundervolle Teecocktails an der Bar), die Leihfahrräder von my Boo aus Bambus, die Matratze von CocoMat und das gesamte Haus hat eine äußerst gute Energiebilanz. Für mich ist das SAND ein perfektes Hotel für moderne Paare oder Freunde, die sich für einen bewussten und achtsamen Lifestyle entschieden haben. Ein Feature möchte ich besonders erwähnen, weil es mir ganz besonders gut gefallen hat: die kleine Sauna oben auf dem Dach. Coronakonform wurde sie bei unserem Besuch nur für Zimmergemeinschaften vermietet. Wir bekamen einen Slot am Abend – und ich muss gestehen, dass auch Corona manchmal was sehr Gutes hat – die Solosauna war magisch. Wir standen mit Handtüchern dampfend im Schneeregen, unter uns die Lichter der Küste…ein sehr besonderer Moment.
Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten und uns ein bisschen ausgeruht hatten, ging es gleich an den Strand. Der war trotz Sonnenschein nicht besonders belebt, nur die Möwen jagten emsig irgendwelchem Getier hinterher. Sehr beschäftigte Vögel. Wir spazierten am Wasser lang, waren bezaubert vom Farbenspiel des Sonnenuntergangs. Eigentlich wären wir gern ins Wasser und hatten hoffnungsvoll unsere Badesachen mitgenommen – aber testeten die Temperatur und befanden sie für uns zu kalt. Stattdessen wanderten wir zur asiatisch anmutenden Seebrücke, die feenhaft über der Ostsee thront. Dort wehte uns der Wind ins Gesicht, das Wasser darunter war klar und gab den Blick frei auf Muscheln, Fische und auf Felder voller Seegras, die unter den grünen Wogen wogten. Sehr, sehr schön.
Wir genossen den Meerblick, und kamen mit einem einheimischen Paar ins Gespräch, das uns Tipps fürs Abendessen gab – das SAND bietet leider kein Abendessen an. Wir wollten Fisch. „Da gibt es eigentlich keine Alternative zur Fischkiste in Niendorf. Aber unbedingt reservieren.“ Es wurde uns auch das „Akropolis“ in Niendorf empfohlen, aber mal ehrlich – wer fährt an die Ostsee, um dann beim Griechen zu essen? Mein Freund koberte den besten Weg zum Lokal aus und wir gingen später an der Strandpromenade entlang nach Niendorf, gute 15 Minuten. Die Fischkiste ist ein Restaurant direkt am Hafen, ein kastiger, unspektakulärer Bungalow von außen – von innen verströmt sie Ostseecharme mit vielen dramatischen Meeresgemälden an der Wand, Schiffen und Kompassen. Die Fischkiste ist eine Institution, viele Prominente kommen dort hin, auf dem Weg zur Toilette hängen die Bilder von Kanzler Schröder oder Günther Jauch, die sich hier vor uns bereits am Fisch erfreuten. Die Preise sind gehoben, aber das Essen ist es mehr als wert. Ich zum Beispiel liebte die klare, fein mit Safran abgeschmeckte Suppe und Lachs mit cremigem Spinat und Bratkartoffeln. Ein Gedicht!
Radtour mit Bambus-Rädern die Küste entlang
Am kommenden Morgen waren wir auf das Frühstück gespannt. Wir konnten von einem Buffet wählen und es wurde einem über einen Tisch gereicht. Alles nachhaltig und meist regional und wirklich wunderbar. Traumhafte Croissants, frischeste Eier, hausgemachte Marmeladen, Bioschinken. Als Teeliebhaberin war ich im 7. Himmel. Wir aßen tüchtig, schließlich stand eine Radtour und eine kleine Küstenwanderung an. Das Hotel liegt schön zentral an der Bucht, es gibt unendlich viele Gelegenheiten für Ausflüge. Wir wollen im Sommer nochmal kommen – der Norden verzaubert auch Bayern.
Wir liehen uns im Hotel die my-Boo Fahrräder aus Bambus und waren erstaunt, wie gut wir damit fahren konnten, leicht, schnell, solide – es machte einfach Spaß. Zuerst mal durch den Ort selbst, vorbei an schicken Boutiquen und Institutionen wie dem Cafe Wichtig – in dem, der Name verrät es, wichtige VIPs mit Champagner und Torte gesehen werden möchten. Wir ließen uns einfach treiben, immer der Lübecker Bucht entlang. Es mischt sich tolle Landschaft mit weiteren mondänen Ferienorten, Gründerzeitvillen, Küste und Wald. An einem Strandabschnitt wanderten wir ein bisschen herum – ich wollte einen Bernstein finden: es ist mit tatsächlich geglückt – was für ein schönes Souvenir vom Timmendorfer Strand. Wir wollten eigentlich bis zum Hafen von Travemünde, aber es ging ein Platzregen runter – wir haben drauf verzichtet (wir sind halt doch bayerische Weicheier). Andere waren härter im Nehmen und gingen sogar hüllenlos ins Wasser, wurden jedoch von einem aufgebrachten Hotel-Hausmeister aus dem Wasser gescheucht „Das ist der Hotelstrand, FKK ist 15 Meter weiter drüben“ – da ist man streng im Norden…
Zum Abschluss der kleinen Tour tranken wir noch beim Hafeneck in Niendorf ein Flens und konnten die legendären Fischfrikadellen probieren – die urige Kneipe versichert einem ja „Du bist am schönsten Ort der Welt“ – und in dem Moment war ich völlig überzeugt, dass das stimmte…
Dann hieß es leider Abschied nehmen, es ging weiter bei unserer Nordtour, nach Föhr, wo der Westwind weht…
Strandallee 168 | D-23669 Timmendorfer Strand | info@hotelsand.de
fon +49 (0) 4503 – 897-0 | Reservierungshotline – 900
Ich durfte im Lifestylehotel SAND zwei Nächte übernachten.
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