Nord- und Ostsee: eine kleine Rundreise – Marzipan und Mascarponeeis in Lübeck

Lübecker Innenstadt

Als Bayerin neigt man dazu, seinen Urlaub automatisch Richtung Süden zu planen, denn dort wird es für uns interessant. Eine Stunde brauche ich von München aus in die Berge, drei Stunden an den Gardasee und in fünf Stunden kann ich in Venedig sein oder in Jesolo oder Grado am Meer. Alles wundervoll, aber in letzter Zeit zieht es mich immer mehr in den Norden. So richtig Richtung Nordsee, obwohl das von bayern ungleich weiter ist. Aber ich liebe die rauhe See hier oben, das rauhere Wetter, das einem den Sonnenschein als Geschenk erkennen lässt, ich liebe das Licht und den Wind und die Dünen, die freundlichen Menschen da oben.

Deswegen war nicht nur wegen Corona klar – dieses Jahr muss es (auch) der Norden sein. Eigentlich waren 6 Wochen Vietnam geplant, aber das hat nicht sollen sein. Aber nur daheim? Nein. Da haben wir uns bewußt dagegen entschieden – und die Zahlen im Sommer sahen ja auch gut aus. Deswegen haben wir diesen Sommer diverse Kurzreisen geplant, immer kurzfristig und immer möglichst gegen den Mainstream. Also nach Süden, nach Venedig, Bologna und Cinque Terre, als die Bayern schon wieder zurück in die Schule mussten, nach Norden, bevor dort die Herbstferien losgingen. Dieses Corona-Konzept werden wir nach Möglichkeit auch im kommenden Jahr beibehalten. Nach einer woche auf unserer Herzensinsel Samos ging es, wie bereits erzählt, nach Italien. Dann eine Woche arbeiten hier – dann mussten die Koffer komplett umgepackt werden – es ging nach Norden.

Unsere Reise starteten wir in Hamburg, da kamen wir am Flughafen an und gingen schnurstracks zum Schalter mit den Mietautos, da hatten wir schon vorab reserviert – mein Freund ist über 1,90, da braucht es oft ein besonderes Auto. Wir hatten die Kombination aus Flug und Mietwagen gewählt, aus Erholungsgründen, wollten uns den Stress von 10 Stunden Autofahrt nicht antun. Wir sind immer wieder überrascht, wie viele Nordlichter diese Route in umgekehrter Richtung fahren.

Holstentor in Lübeck, das Wahrzeichen der Stadt

Unser eigentliches Ziel war der Timmendorfer Strand, doch wir wurden im Hotel erst gegen 16 Uhr erwartet, also ab nach Lübeck, gerade mal 1,45 Minuten von Hamburg entfernt. Die Stadt kannten wir noch nicht. Klar, Holstentor und Marzipan, aber das war’s an Infos. Wir waren angenehm überrascht von der Schönheit der historischen Gebäude, die vom einstigen Reichtum der Hansestadt zeugten – und von den charmanten kleinen Straßen der Innenstadt, die von der urhäßlichen Fußgängerzone abzweigen.

Ich kann nur raten, die Sehenswürdigkeiten schnell abzuhaken: Holstentor, zu Heidegger Marzipan und eine Marzipanpastete essen, das Rathaus. Und dann in die Hüxstrasse und deren Parallelstraße, die Fleischhauerstrasse, einzubiegen. Wunderhübsche Häuser, kleine individuelle Geschäfte voller überraschender Mode, viel Fair Trade Angebote, Antiquitätenhändler, die ich liebend gern alle aufgekauft hätte, wunderbare Cafès und Lokale. Ein Träumchen!  Da einfach schlendern und entdecken. Wie wir zum Beispiel das Cafe Abessa (Fleischhauerstr 44) – mit eigener Schokoladenmanufaktur und ultrafluffigen Zimtschnecken und – das kennen wir in München nicht – Softeis aus Mascarponecreme. Kann das bitte wer einführen?

Vollgegessen und mit etwas volleren Taschen machten wir uns dann auf den Weg nach Timmendorf. Das Wetter war nett, es herrschte mittlerweile strahlender Sonnenschein. Was will man mehr?

 

 

 

 

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