Party, Met und Bautzener Keramik: Highlights der Münchner Weihnachtsmärkte
Eigentlich könnte man in der Weihnachtszeit München komplett überdachen und zum Weihnachtsdorf erklären, so viele Weihnachtsmärkte gibt es hier. Denkt auch der Harry G Waren früher noch so traditionelle, kleine Weihnachtsmärkte wie der am Weißenburger Platz in Haidhausen der Renner, ist das heute schon längst ein alter Hut. Da muss was Schmissigeres her, um die Leute in ihren Fellkapuzen-Parkas und Uggboots auf den Markt zu locken.
Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt
Unglaublich beliebt ist zum Beispiel der weihnachtliche Mittelalter-Markt an der Briennerstraße, auf dem sich als Wikinger verkleidete Reenactment-Gruppen gemeinsam mit Siemens-Managern aus der nahen Konzernzentrale und eleganten Shoppingaddicts mit heißem Met besaufen. Euro heißen hier Taler, an den Buden gibt es mittelalterlichen Krimskrams und Schwerter, Äxte oder Rüstungen. Kann man immer brauchen, vor allem, wenn die Schlange vor dem Glühweinstand mal wieder nicht enden will. Highlight sind mittelalterliche Spielleute und „Narretey“ für die Kinder. Meine gute Bekannte Moni Schuster ist mit ihrer „Glücksbringerey“ auf dem Markt: Skulpturen, Kerzenständer, Weihnachtsschmuck – Werft mal einen Blick drauf, wenn ihr da seid!
Lucky Who Nachtkindlmarkt
In der direkten Nachbarschaft zum Mittelalter, im Hof des Lucky Who (Briennerstr 14), finden nun Partyschwärmer jeden Abend ihren perfekten Markt. Dieser kleine, aber feine Weihnachtsmarkt hat nicht nur originelles Essen aus Brasilien oder indisch-israelisches Fusionfood (Must try!) im Angebot, dazu leckeren Winzer Glühwein und die vermutlich besten Zimtschnecken der Stadt, sondern auch einen DJ, der die Ohren mit erfreulichen Alternativen zum Weihnachtseinerlei beschallt. Und das Beste: der Lucky Who Markt ist Open End, wenn alle anderen Märkte schließen, geht es hier erst richtig los. „Wir wollten einen fröhlichen, multikulturellen Markt schaffen“, erklärt Lucky Who Geschäftsführer Bobby, dessen Mutter auch am brasilianischen Stand kocht. Meine heißeste Empfehlung in diesem Jahr!
Pink Christmas
Allein für die verrückten Christbaumkugeln und das heiße Winterbier lohnt sich der Besuch des pink Christmas Marktes im Glockenbachviertel. Der überkandidelt in Pink und Silber dekorierte Markt der schwul-lesbischen Community hat auch eine Showbühne, dort treten Travestie-Künstlerinnen wie Baby Bubble oder Gene Pascal, aber auch Superstars wie Johnny Logan auf. Immer lustig, immer besonders! I’m dreaming of a gay Christmas!
Romantiker aufgepasst: nirgends ist es in München so schön, wie im verschneiten Englischen Garten. Und am allerschönsten ist es dann bei den Glühweinbuden am China Turm. Ich bin kein so großer Fan von Schnee in der Stadt, aber dafür sehne ich ihn fast herbei – ein Winterwunderland bei Sonnenschein, romantisch und gemütlich im Dunkeln. Und man kann sich beim Eisstockschiessen versuchen – ich bin allerdings eine Megapleite bei diesem Sport.
Ansonsten
[/caption]Ansonsten muss ich weder die Märkte in der Residenz, auf dem Marienplatz, der Münchner Freiheit oder den Tollwood-Markt empfehlen, oder? Auf Muenchen.de findet ihr eine komplette Übersicht. Ich bin sicher, die findet ihr ganz gut allein. Wenn ihr auf dem Marienplatz seid, haltet Ausschau nach dem Stand mit den wirklich wunderschönen Bechern der Töpferei Thunig aus Sachsen. Ich war dort im Herbst zu Besuch und habe mir selbst einen Becher bemalen dürfen! Ich hab kein Bautzener Motiv gewählt, sondern mein eigenes Tattoo verewigt – wie ihr sehen könnt (ja, Jack Sparrow hat dieses Tattoo auch)
Ach ja, dieses Jahr gibt es wieder die Winterversion der alternativen Stadtrundfahrt von Hey Minga! – mit einem Oltimer-VW-Bus geht es durchs winterliche München, gezeigt werden nicht die üblichen Sehenswürdigkeiten, sondern Münchens verborgene Schönheiten. Bei den Ausstiegen werden heißer Glühwein und Plätzchen serviert. Diese Tour will ich euch als Date-Location besonders ans Herz legen, so hat es mit meinem jetzigen Freund geklappt!
