Lokale, die ihr in München nicht verpassen dürft

München macht sich – wir sind zwar langsamer als andere Städte, was gastronomische Innovationen anbelangt, aber was dann kommt, ist wunderbar. Deswegen möchte ich euch heute ein paar Lokaltipps vorstellen, die ihr nicht verpassen solltet. Eins davon ist (noch) ein echter Geheimtipp.

Greens und Grains – Münchens beste Bowl

Zum Beispiel zeigt das Greens & Grains, dass aus dem Konzept Bowl noch was rauszuholen ist. Bislang hab ich mich immer geärgert, weil es viel billige Zutaten wie Reis oder Bulgur gab, die sehr sparsam mit ein paar anderen Zutaten belegt wurden. Das Green & Grains dreht das Konzept jetzt um. Da kommt eine Menge guter Dinge in die Schüssel oder ins Sandwich, sei es Hummus, Feta mit roter Beete, Harissa, geräucherte Aubergine oder gebratenes Gemüse, Falafel, Hühnchen oder rote-Beete-Balls. Bunter Salat, ein wenig Grains wie Linsen, Saucen und jede Menge Toppings runden die Bowls ab – und alle schmecken himmlisch. Wer will, kann entweder fertige Vorschläge bestellen oder sich seine individuelle Lieblingsmischung zusammenstellen lassen. Ich liebe es.  Dazu gibt es völlig ungesüßten Bioeistee, den sich jeder Gast mit Agavensirup oder Zitronensaft aufpeppen kann. Und – unbedingt probieren! – Épique verkauft dort seine unfassbar guten und dazu sogar gesunden rohveganen Kuchen und feine Biokaffees. Give it to me raw!

Es gibt zwei Filialen in München, eine direkt am Max-Weber-Platz, die andere im Univiertel an der Schellingstrasse.

Max-Weber-Platz 11
81675 München

Schellingstr. 23
80799 München

Öffnungszeiten jeweils

Mo-Fr, 11-20 Uhr
Sa, 12-20 Uhr

Green Beetle – sommerliches Fine Dining mit Gemüse

Über das Green Beetle hab ich schon mal geschrieben. Das Essen ist dazu angetan, jeden noch so eingefleischten Schnitzelfreund zu bekehren, dass ein vegetarisches oder gar veganes Menü auch wundervoll schmecken kann. Jetzt lassen sich Gerichte wie Trüffelrisotto, Wildbrokkoli mit Miso und Rhabarber (Bild), Pilz-Pinsa oder eine vegetarische Interpretation des guten alten Borschtsch mittags und abends, draußen und drinnen genießen. Denn das sehr schöne Lokal hat nun auch eine nicht minder schöne Terrasse bekommen. Da unser Büro nur fünf Gehminuten entfernt ist, treffe ich dort abends gerne Freunde auf ein Glas Wein oder eine Kleinigkeit zu essen. Es muss ja nicht immer das komplette Menü sein, auch wenn die Kompositionen verzaubern – für mich die beste vegetarische Küche, die ich kenne.

81675 München, Schumannstraße 9

Montag:
durchgehend von 12:00 bis 20:00 Uhr

Mittags:
Di bis Sa 12:00 bis 15:00 Uhr

Abends:
Di bis Sa 17:30 Uhr bis 24:00 Uhr
(Küche bis 22:00 Uhr)

Einmalig in München: Jemenitisches Lokal Bab Alyemen

Nein, das Bab Alyemen Restaurant in der Landwehrstrasse im Münchner Bahnhofsviertel ist keins, das ein deutscher Gast sofort begeistert besuchen würde, käme er zufällig daran vorbei. Zu fremd, zu original, zu wenig Ahnung, was da eigentlich serviert wird. Was aber ein Fehler ist, einfach mal die Schwellenangst überwinden, das wird mit unvergleichlichen Genüssen belohnt. Mich hat meine liebe Freundin Afrah aus Eritrea dorthin mitgenommen, ich bin ihr immer noch dankbar. Das Lokal bietet eine Qualität, die rar geworden ist in der deutschen Gastronomie. Zum Beispiel, wenn man dort einen Saft oder eine Limonade bestellt, kommt das Getränk nicht einfach aus der Flasche, nein, sondern eine emsige Dame hinter dem Tresen schüttet die Früchte und Kräuter in den Entsafter. Das Brot kommt dampfend und superfrisch aus dem Ofen, es dient als Besteck und Beilage zugleich. Damit lassen sich die fantastischen Vorspeisen oder die kochend heißen Eintöpfe aufdippen. Das Essen mit den Händen ist erst einmal Gewöhnungssache, aber es macht viel Spaß, wenn man den Dreh heraus hat. Ich empfehle unbedingt, die absolut köstlichen Vorspeisen zu probieren und den Eintopf mit Hühnerfleisch und Gemüse. Er schmeckt ungewöhnlich, fremd gewürzt, aber nicht sehr scharf, sondern aromatisch und reich an allen Aromen Arabiens. Lecker auch das Nationalgericht des Jemen, ein halbes Hühnchen mit gewürztem Reis. Das bestellt eigentlich jeder Gast dort.

80336 München, Landwehrstr 8

Täglich bis 00 Uhr geöffnet

Ca Go Pho: Winziger Asiate – Riesengeschmack

Wo die Kapuzinerstrasse auf die Lindwurmstrasse trifft, waren ein Haufen toller Lokale darauf, dass ihr sie mal besucht. Zum Beispiel das Cafe Kustermann, in dem meine Freundin Annette die Backstube leitet und die besten Kuchen der Stadt produziert. Zum Fasching standen die Kunden Schlage rund um den Block, um die lockersten, fluffigsten Krapfen zu erstehen.

Steht euch der sinn nicht nach Süßem, lohnt ein winzig kleiner Asia-Imbiss einen Besuch: das Cagopho. So ganz genau ist das Lokal keiner Küche zuzuordnen, denn neben vietnamesischen Speisen gibt es auch ein verflixt gutes Pad Thai (Bild), das ich immer wieder gerne esse. Die Reisnudel Pho Suppe bestelle ich lieber für daheim, ich finde, die lässt sich im Lokal nicht mit Anstand essen. Wer es dennoch probieren will, dann hier. Die Suppe ist keinesfalls fade, sondern würzig, fein abgeschmeckt mit Sternanis. Unbedingt einen Besuch wert!

80337 München, Kapuzinerstr 2

Mo-Fr: 11.30 – 14.30; 17.00 -21.30 So nur abends geöffnet

Versuchs mal mit Gemütlichkeit: Wirtshaus am Bavariapark

Kulinarische Perlen sind oft dort, wo man sie gar nicht so erwartet – aber dann erfreuen sie gleich doppelt. Zum Beispiel steckt hinter dem Augustiner-Betrieb „Wirtshaus am Bavariapark“ ein waschechter, internationaler Spitzenkoch als Betreiber.  Philip Sedwick war Küchendirektor im Peninsula Hotel Bangkok und hat davor lange Jahre im Flagship-Hotel der Peninsula-Gruppe in Hong Kong – unter anderem als der Küchenchef des Gourmet-Restaurants Gaddi’s – gearbeitet. Auch in Sterne-Restaurants wie Restaurant dem Tantris in München, La Pergola in Rom oder La Grande Cascade in Paris stand er hinter dem Herd. Da darf einiges erwartet werden – zurecht. Das Wirthaus am Bavariapark macht vieles ein kleines bisschen besser als andere. Es steckt mehr Liebe drin, mehr Gedanken an die Gäste und ihren Genuß. Das fängt schon bei den Lieferanten an: Schnaps von Lantenhammer, frischer Kuchen aus dem nahen Cafe Kubitschek oder das Frischeparadies stehen für kompromisslose Qualität. Das „Wirtshaus“ kommt so mit einigen Klassikern daher, die perfekt zubereitet werden und deswegen so schmecken, wie bayerische Küche einfach schmecken soll: Münchner Schnitzel oder Schweinsbraten vom Strohschein, feines Wiener Schnitzel oder Serviettenknödl mit Edelpilzsauce – perfekt. Und es gibt so einige Modernisierungen, wie eine bayerische Bowl oder vegane Flammkuchen, für alle, die es etwas leichter mögen. Der schöne Biergarten, der dazugehört, ist immer noch ein kleiner Geheimtipp, den das Westend gerne für sich behalten würde. Aber das wäre zu schade. Ein paar Schritte von der U-Bahn Schwanthaler höhe entfernt ist er gut erreichbar.

 

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