Echte Hilfe: bestellt euer Essen direkt bei eurem persönlichen Lieblingslokal
Der Artikel war beim letzten Lockdown schon wichtig – und ist es jetzt wieder. Sorgt dafür, dass euer Geld wirklich direkt bei den Lokalen ankommt!
Ja, ich weiß: das Internet ist bequem. Nur auf eine Seite gehen wie Lieferando – oder deren App nutzen – und schon hat man die Auswahl aus unendlich vielen Lokalen. Indisch, Italiener, Asiatisch – kein Problem, oder? Essen bestellt gerade jeder. Jeder möchte, dass die Lieblingslokale auch nach der Krise weiter bestehen bleiben. Aber dazu taugt Lieferando nicht. Deswegen: Unterstützt eure Lieblingslokale direkt und bestellt direkt bei denen oder holt euch euer Essen ab, aber lasst Lieferando als Zwischenschritt raus. Denn die kassieren nochmal viel Provision vom Lokal, 13 Prozent von jeder Bestellung – und 30 Prozent, wenn Lieferando auch die Auslieferung übernimmt. Die Konkurrenz Lieferheld wurde geschluckt, jetzt ist die Plattform allein auf dem Markt und diktiert die Preise. Blöd für die Lokale, aber auch blöd für uns Verbraucher. Restaurants, die sich dem Dikat nicht unterwerfen wollen, werden nicht gefunden – und das sind oft die viel besseren Gastronomiebetriebe. Aus Bequemlichkeit berauben wir uns selbst der besten Optionen. Und das wäre so, wenn wir keinen Partner mehr kennenlernen dürften, der nicht auf Tinder ist – da würde ich auch sagen, die besseren gibt es meist offline…Für die Lokale ist Lieferando sicher Werbung, aber um einen hohen Preis: Mit der Provision wird das Essen ziemlich unrentabel, viele Lokale machen ihren eigentlichen Umsatz auch mit Getränken, das fällt jetzt fast völlig aus. Deswegen – macht es für die Lokale einfacher und bestellt dort direkt. Sie werden es euch danken, wenn wieder bessere Zeiten da sind!
Mit 13 Prozent Provision wird es unrentabel für Lokale
Zudem können wir beim Abholen auch noch mächtig Verpackung sparen, indem wir unsere eigene Tupperware mitbringen. Der Gastrobenni hat eine Liste erstellt, von Lokalen, bei denen man jetzt in München direkt bestellen kann – natürlich ist sie nicht vollständig – aber eine erste gute Anlaufstelle. Er freut sich übrigens über Tipps, die Liste wird immer wieder aktualisiert.
Auch Booking.com ist kein reiner Segen für die Hotelerie

Bei der Hotelbuchung ist es ähnlich: Auch wenn jetzt niemand Hotels bucht, ist es nach der Krise umso relevanter. Bucht euren Aufenthalt direkt beim Hotel. Denn auch Booking greift Provision ab und: je höher ein Hotel bei Booking.com gerankt und je leichter es gefunden werden will, umso mehr Provision wird fällig. Insofern ist das Ranking nach „Beliebtheit“ nicht unbedingt so objektiv, wie es den Anschein hat. Natürlich ist es auch hier so schön einfach – alle Hotels einer Stadt oder Destination auf einen Blick… Es gibt jedoch Gründe, die dagegen sprechen. Zum einen ist weiß Gott nicht jedes Hotel dabei und so verpasst man auch hier die versteckten Perlen, die nicht unbedingt den Service der Plattform in Anspruch nehmen möchten, zum anderen unterstützt man mit der Selbstsuche kleinere, inhabergeführte Betriebe, die ganz bezaubernd sind und womöglich nicht ganz so überlaufen. Und zum Dritten ist es oft wesentlich günstiger, beim Hotel direkt zu buchen, denn die Provision an Booking fällt dann weg. Außerdem lohnt die Suche auf der Webseite – so haben wir beim Marina Bay Sands in Singapur, einem der vermutlich spektakulärsten Hotels der Welt, einen tollen Sonderpreis auf der Webseite gefunden und für etwa 300 Euro die Nacht dort gewohnt – auf Booking wären damals über 600 Euro fällig gewesen. Und zu guter Letzt: ich finde Monopole und Provisionen nie besonders gut. Im Endeffekt zahlt nämlich immer nur einer dabei drauf – der Endverbraucher – also wir alle.
Vielen Dank für diesen Artikel. Gerade Booking und Expedia genossen große Loyalität am Anfang des Lockdowns. Ich hab darüber einen Twitter Chat veranstaltet und in meinem letzten Blogbeitrag darüber geschrieben. Selbst Hotelmitarbeiter stellten sich in den Kommentaren auf Social Media auf die Seite der Online Travel Agencies.
Die Kritik der Reiseblogger war, dass Hotels keine guten Affiliate-Programme haben, worauf sie dann verlinken könnten. Ich finde es unfassbar frech, dass jeder an einer Hotelbuchung mitverdienen will. Dieses Geschäftsmodell ist zwar bequem aber meiner Meinung veraltet. Wenn ein Reiseblogger über einen Hotelaufenthalt schreibt, dann soll er genau dafür vergütet werden und nicht durch eine Verlinkung über einen Affiliate-Link mitverdienen. Ich hab mir außerdem sagen lassen – von einem langjährigen Reiseblogger – dass die Einnahmen über Affiliate-Links verschwindend gering sind.
Liebe Grüße
Valerie
Sehr interessant, daran denkt man meist natürlich nicht. Gerade jetzt aber so wichtig!
http://zungenspitzengefuehl.com/
Ich stimme dir zu, aber die Preise fürs Essen sind so niedrig, weil die Kalkulation von Wirtschaften auf den Verkauf von Getränken setzt. Und hier zeigt sich, welcher Gastronom richtig kalkuliert hat. Es wird einige erwischen und es tut mir leid
Ja, es wird heftig werden…
D’Accord.
Zum Glück (zumindest in dieser Hinsicht) hat man beim Leben auf dem Dorf nicht das Problem.
Lieferando listet kaum Restaurants, es lohnt sich nicht, quer durch den Landkreis zu fahren.
Bleibt die Pizzeria im Dorf oder die Wirtshäuser im Nachbarstädtchen.
Und die kann ich direkt anrufen und anfahren.
Und genau das mach ich auch.
Danke für den Hinweis. So sollte es laufen. Zumal die nötigen Daten ja ohnehin den meisten ohne Sucherei bekannt sein werden.Wir haben uns Speisekarten besorgt. Da steht alles darauf.