Der vegane Hamburger – oder: wie pranke ich meinen Freund?

Ich habe ein Paket zum Testen bekommen

Der Beyond Meat-Burger aus veganem Fleisch war ja letztes Jahr der Riesenrenner. Er schmeckt auch gut, hat aber durchaus seine Nachteile. Zum einen ist das Patty fertig geformt und kann deswegen nicht mehr nach meinem Gusto gewürzt werden, zum anderen ist es tiefgefroren und es muss eine Kühlkette eingehalten werden. Und es stecken so viele Zusatzstoffe drin, dass es eher an ein Chemielabor erinnert als an ein Lebensmittel. Jetzt hab ich bei einer Verkostung bei Käfer, als dort vegane Burger für die unglückselige Wirtewiesn vorgestellt wurden, eine neue Möglichkeit kennengelernt, vegane Burgerpatties herzustellen – und bin hin und weg. Bei Käfer machten sie die Burger nicht mit Tiefkühlpatties, sondern aus einem Granulat. Das kommt in einer kleinen Tüte aus Umweltpapier und ist echt der Hammer. Greenforce Plant-Based DIY Burger heißt das Pulver des Münchner Startups Greenforce und besteht aus Erbsprotein, Maisgranulat, Reisgranulat, etc. In meinen Augen liest sich die Zutatenliste ganz beruhigend. Das Pulver ist länger haltbar, kann bei Bedarf frisch angemacht und gewürzt werden. Und die „Burger“ sind nicht nur vegan, sondern auch wesentlich kalorienärmer als herkömmliches Hackfleisch. Auch ein Plus! Mittlerweile schwören einige Topgastronomen, darunter eben Michi Käfer, auf das Produkt. Das wollte ich mir näher anschauen und hab es mir zum Test kommen lassen – geht das auch zuhause gut?

Der ultimative Test: Schmeckt er das vegane „Fleisch“ heraus?

Ich wollte vor allem testen, ob mein Fleischliebender Freund den Unterschied herausschmeckt. Mission undercover vegan… Die Handhabung von Greenforce könnte nicht einfacher sein: Das Pulver wird mit eiskaltem Wasser angerührt, dann muss das „Hack“ eine halbe Stunde in den Tiefkühler, um fest zu werden. Hinterher kann es wie Hackfleisch gewürzt und gebraten werden. ich mische auch Tiefkühlkräuter unter, wie ich es auch bei meinen Burgerpatties mache, Eine Packung ergibt etwa 5 großzügige Patties. Das Gefühl in der Hand beim Formen ist wirklich sehr schwer von Fleisch zu unterscheiden, genauso wie die Brateigenschaften. Ist der Burger dann zusammengestellt, ist in meinen Augen extrem schwer erkennbar, dass es sich nicht um Fleisch handelt. Ich hab bewusst meinen Freund aus der Küche ferngehalten, er kam nur einmal kurz rein und hat sich gewundert, dass der Fleischteig so besonders rot sei. Beim Essen hat er gut reingehauen, es hat ihm sichtlich geschmeckt. Auf meine Frage, ob etwas anders wäre, kam nur: „Nein, sollte es?“ Er hat sich sehr gewundert, als ich ihn aufgeklärt habe… ich bin sicher, jetzt kommt der Greenforce Burger öfter bei uns auf den Tisch. Es gibt auch noch Hack und Fleischpflanzerl Mix – also noch viel zum Testen. Der einzige Malus ist der Preis, knapp 7 Euro kostet eine Tüte.

Rezept: Veganer asiatisch angehauchter Herbstburger

Das Greenforce Patty nach Packungsanweisung zubereiten, mit einer Packung TK Kräuter würzen, zu 5 Patties formen. Inzwischen einen Viertel Hokkaido-Kürbis in Streifen schneiden, mit Olivenöl einreiben und auf ein Backblech legen. Etwas Sojasauce mit einem Esslöffel Honig vermischen und auch auf den Kürbis streichen. Mit Korianderkörnern, Chilliflocken, Salz und Pfeffer betreuen und im Ofen bei 180 Grad weich backen. Herausnehmen, lauwarm werden lassen und pürieren.

Burgerbrötchen Brioche toasten, mit einem Viertel vom Kürbispüree bestreichen, eine Tomatenscheibe und Koriandergrün drauf und als letztes das vegane Pattie. Wer mag, noch Süßkartoffelpommes dazu, aber die Bürger sind recht sättigend.

Guten Appetit!