Ein Picknick und ein vegetarisches Buffet mit Prosecco DOC, Münchens liebstem Getränk!
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München gilt ja im Allgemeinen als ausgesprochene Bierstadt. Und natürlich gehören die Biergärten, das Radler und die Maß auf dem Oktoberfest fest zu unserer Stadt. Aber das eigentliche Lieblingsgetränk von uns allen ist und bleibt der Prosecco DOC. Das fröhliche Plopp des Korkens weckt Vorfreude. Und wenn man dann die Perlen im goldenen Schimmer aufsteigen sieht, das Glas beschlagen von der Kühle, das ist wie ein Sonnenuntergang am Odeonsplatz, wie ein Picknick auf dem Monopteros, das ist so golden wie der Friedensengel in der Morgensonne. Das ist einfach Sommergefühl in München. Ich trinke ja nicht viel, aber wenn, dann was Gutes – so wie eben echten Prosecco aus der Glera Traube. Die gute Qualität erkennt man übrigens an der blauen Siegel-Banderole am Flaschenhals und an der Herkunft: nur aus dem Nordosten Italiens, Julisch Friaul und Venetien, dürfen die Trauben stammen, zum Wohle der Verbraucher. Noch vor zehn Jahren wurde bei vielen Prosecco-Produkten der Schaumwein via Tankwagen aus Italien nach Deutschland gefahren, um dort in Massenproduktion in Flaschen gepanscht zu werden. Weil die Winzer in Venetien ihr Produkt davon klar abgrenzen wollten, wurde die Herkunftsbezeichnung geschützt: So darf seither Prosecco DOC ausschließlich in Weiß-, Gelb-, Braun-, Grün- und Grauschwarz-Glasflaschen abgefüllt und die Flaschen nur mit Korken, Plastikkorken oder Drehverschluss verschlossen werden. Und, unnötig zu sagen, so eine Barbarei wie Prosecco aus der Dose gibt es natürlich auch nicht. Wenn schon, dann bitte echt. Wir sollten nach Möglichkeit die engagierten Produzenten unterstützen, die viel Liebe, generationenlange Erfahrungen und Wissen in ihre Produkte stecken. Ich finde, das schmeckt man.
Ein italienischer Moment im Park
Und etwas Gutes teilt man gerne. Mit guten Freundinnen oder beim Abendessen auf dem Balkon. Es ist ein Zeichen „heute ist ein Tag zum Feiern“. Und das können wir jetzt besonders gut brauchen. Wir haben uns ein paar goldene Momente verdient! Wenn auch nur im kleinen Kreis. So wie mit meiner Freundin Dorie @butterkekspony auf Instagram, im englischen Garten, am Eisbach. Da haben wir uns zu einem kleinen Picknick getroffen und natürlich mit gutem Prosecco angestoßen. Mit echtem Geschirr und guten Gläsern – anders finde ich stillos. Wir machten es uns auf der Wiese gemütlich, überstanden aufdringliche Nacktbader, Hundebesuche, einen kleinen Regenschauer und blieben trotzdem bestens gelaunt und ratschen über Gott und die Welt und die neuesten Bloggergerüchte… Besser kann man einen Tag nicht ausklingen lassen, oder? Einen großen Dank für die tollen Fotos, liebe Dorie!
Dazu gab es ein paar Klassiker: selbstgemachtes Chiabatta, Burratta mit Tomaten und Olivenpaste aus dem Glas. Genug für einen kleinen Abendsnack. Das Brot geht wunderbar selbst zu machen, das Rezept stammt von Delicious Days, einem der ältesten Foodblogs Deutschlands, mittlerweile leider inaktiv. Sehr schade… Aber danke auf alle Fälle für das leckerste, saftigste und beste Chiabatta der Welt (und einfach geht es auch noch).

Und damit ihr auch so ein Picknick hin bekommt, habe ich ein paar der Rezepte für euch notiert:
Das saftigste Chiabatta der Welt
- 250 Gramm Mehl
- Eine Handvoll Maismehl (nach Belieben)
- 250 ML lauwarmes Wasser
- 1/2 Würfel Hefe
- Olivenöl
- 1/2 -1 Teelöffel Salz
- Schwarzer Sesam/Rosmarin/Kirschtomaten etc – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Das Mehl in eine große Schüssel geben – auch wenn die Mehlmenge wenig ist, das Ding geht auf! Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen, mit dem Mehl, etwas Olivenöl und etwas Salz verrühren. Kneten geht nicht, dazu ist der Teig zu flüssig. Gehen lassen. Der Teig geht gewaltig auf und wirft riesige Blasen. Gut so!
Den Ofen auf 250 Grad richtig knalleheiß vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig behutsamst auf das Blech giessen. Je vorsichtiger, desto besser behält er seine luftige Struktur. Mit Olivenöl vorsichtig benetzen und Meersalz, Kümmel, Rosmarin, Knoblauch oder oder oder draufstreuen. Wer mag, kann kleine Kirschtomaten in den Teig drücken und mit Oregano bestreuen.
20 Minuten in den Ofen, dann auskühlen lassen. Fertig!!!
Burrata mit Tomatensalat
Burrata ist die feinere Variante von Mozzarella, die unvergleichlich frisch und cremig schmeckt. Eine Hülle aus Mozzarella verbirgt einen sahnigen Kern. Ein Traum! Frisch mitnehmen, dazu den Tomatensalat daheim anmachen. Eine bunte Mischung aus Tomaten, pro Person etwa 150 Gramm, grob würfeln, mit ein paar Tropfen weißem Balsamico, Salz, Pfeffer und Basilikum anmachen, beim Picknick die Burrata Kugel halbieren (eine halbe pro Person ist reichlich) und mit dem Tomatensalat anrichten. Man kann auch gebratene Trauben zur Burrata servieren. Dazu Trauben in reichlich Olivenöl anbraten, mit Salz, Pfeffer und zerstoßenem Fenchel würzen. Pro Person etwa 20 Trauben…
Und den Prosecco, gut gekühlt, nicht vergessen!
Rund ums Mittelmeer – vegetarisches Buffet auf dem Balkon
Wenn meine Freundin Claudi mit ihrem Freund zu Besuch kommt, ist das eine gute Gelegenheit, groß aufzufahren. Denn Claudi schätzt wie ich das gute Essen, sie steuert auch den Großteil der Rezepte hier im Blog bei. Ich hatte mir zum Essen auf dem Balkon ein besonderes Motto überlegt: Rund ums Mittelmeer, denn alle Nationen dort steuern besonders tolle Rezepte bei. Eine Hommage auch an all die Orte, an denen wir momentan nicht Urlaub machen können und die wir alle schmerzlich vermissen. Zumindest an einem warmen Sommerabend über den Dächern von Giesing können wir gemeinsam feiern und vom Urlaub träumen – und natürlich wurde auch hier mehr als eine Flasche Prosecco geköpft!
Unser Buffet bestand aus:
- Gazpacho aus Spanien
- Grissini, Brot und getrocknete Tomaten aus Italien
- Gegrillte Zucchini mit Minze und Feta aus Griechenland
- Hummus aus Israel
- Auberginen mit Curryjoghurt aus Syrien
- Minzeistee aus Nordafrika
- Und mein geliebtes Salz aus Ibiza (Ach Ibiza, ich will so gern zu dir…)
Das Geheimnis meiner Gazpacho ist das Aivar, eine Gemüsepaste vom Balkan, die das Aroma abrundet und tief und voll werden lässt. Eigentlich isst man es zu Chevapcici – aber in der suppe ist es eine Wucht.
Gazpacho mit Balkantwist
- 1 Gurke, geschält und gehackt
- 1 rote Paprika, geschält und gehackt
- 2 Dosen Tomaten
- Olivenöl, Salz, Pfeffer, Chipotlepulver
- 2 große Esslöffel Aivar
- 1Esslöffel Balsamico
- Knoblauch nach Wunsch
Tomatendosen vorher im Kühlschrank kühlen. Alles zusammen im Mixer pürieren. Probieren, ob die Suppe genug Wumms hat.
Mit Croutons servieren.
Gegrilltes Gemüse
Zucchini und Paprika längs in Scheiben schneiden. Olivenöl in einer Grillpfanne erhitzen, das Gemüse grillen, bis es auf beiden Seiten gute Grillstreifen hat. In jeweils einer Schüssel anrichten, über die Zucchini Salz, Pfeffer, frische Minze und Feta streuen. Bei den Paprikaschoten mit Rosmarin oder Thymian würzen.
Auberginen mit Curryjoghurt
Das Auberginenrezept stammt aus dem Kochbuch Simple von Yotam Ottolenghi. Ich liebe es sehr. Wobei ich sagen muss, mit drei Komponenten ist es gar nicht so extrem simple. Aber es macht viel her, schmeckt fantastisch und ist ein vegetarischer Sattmacher par Excellence.
Für die Sauce
- 200 Gramm griechischen Joghurt
- 1/2 -1 Esslöffel mittelschafen Curry
- 1 Teelöffel Kurkuma
- Salz Pfeffer
- Chili
Für die Auberginen
- 3-4 Auberginen
- Salz, Pfeffer, Rapsöl
Für das Topping
- 1/2 Teelöffel Curry
- 1Zwiebel
- eine gute Handvoll Mandelblätter
- 1 Granatapfel (optional)
- Koriandergrün
Die Saucenzutaten in einer Schüssel verrühren und kalt stellen – Die Sauce muss etwas durchziehen, um ihr Aroma zu entfalten
Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Von den Auberginen die Schale in Streifen abziehen, so dass ein schwarz-weißes Muster entsteht. in ca 2 Zentimeter breite Scheiben schneiden und mit Salz, Pfeffer und Öl vermischen, sie sollen leicht überzogen sein. Auf einem Backblech auslegen und ca 30-45 Minuten braun rösten. Abkühlen lassen.
Die Zwiebel in Ringe schneien, in Öl langsam braun und süß braten lassen, die Mandeln ein paar Minuten mitrösten und mit dem Curry, Salz und Pfeffer würzen.
Die Auberginen auf einer Platte anrichten, den Joghurt drüberlöffeln und mit den Mandelzwiebeln betreuen. Wer mag, kann die Kerne eines Granatapfels oder Korianderblätter als letzten Schliff drüberstreuen.
Hab ich euch jetzt Lust auf ein Picknick gemacht? Wenn ihr auch tolle Rezepte dafür habt, lasst es mich wissen und verlinkt euch gerne in den Kommentaren!
…. und das Aivar einfach noch mit zerquetschtem Knoblauch ‚verstaerken’* und ab in die Spaghetti/sonst. Nudeln und Parmesan drueber …
Hierzu bei mir immer der Standart-Grauler von ca. „DIEse Langweiler von lange zum Kochen brauchenden Nudeln (so getrocknete Lager-Ware und keine Selbstgemachten), immmmmer muss man Ewigkeiten warten bis diese endlich auch fertig sind zum Mitspielen“ 😉 😉 😀
Ansonsten: Ja, ich kann Dich/Deine Picknick-Liebe** verstehen und essenstechnische MITspieler f. so eine Party gibt’s wirklich eeendlos viele herrliche Sachen!
Einzige Verbesserung (vermutlich bei mir aus altersbedingten Gruenden ?): Camping-Sessel; gelegentliches Buecken und Beugen um an Futter-Nachschlag zu kommen zaehle ich noch als akzeptable Gymnastik an dem Gesamtspass!
*
Wir haben uebrigends auch schon mal div. Varianten mit anderen wertvollen Zutaten drinnen probiert (= Pesto-Gesamt-Stil ?), aber das kann man sich wirklich sparen, da es in den Nudeln – uns zumindest – in seiner Einfach-Variante am besten schmeckt!
Stattdessen schmeckt eine ‚Pesto-Variante‘ aus Aivar Basis (mit vielleicht noch ‚geschmacksverstaerkenden Knoblauch und ‚Co.‘, sowie gehackten Mandeln und/oder halbhalb Walnuessen und noch zerbroeseltem Feta-Kaese) auf DEInem Brot sicherlich so gut wie auf Meinem und/oder sogar trockenerem Fladen-/Keks-Brot !?
Aivar = traumhafte ‚Wunder-Paste‘ 😀 😀 😀
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haben in Ermangelung von ordentlichem Wetter aber eben viiiiel Geluesten darauf auch schon mal Picknick in der eigenen Bude vorm offenen Kamin gemacht \../
Oh ja, kann ich nur bestätigen mehr als schade das es den wundervollen Bog Delicious Days nicht mehr gibt bzw er inaktiv ist!!!
Grüße,
Jesse-Gabriel
Ich koche ab und an noch gern Rezepte nach. Die hatten Hand und Fuß…