Glück ist essbar
Nun ist sie da, die nasskalte grautrübe Jahreszeit, der Vorwinter…November seit eh und je mein ungeliebtester Monat . Gerade noch ist man an der Isar flaniert und hat den Herbst in allen Farben genossen und dann kommt er: Der Nebel des Grauens. Darum experiementiere und feile ich seit Jahren am Glücksrezept für die kalten Monate.
Zum einen versuche ich mir warme und positive Gedanken zu machen und habe mir Unterstützung durch eine Lichtherapielampe geholt. Die wirkt Wunder und man bekommt gleich gute Laune und Sommergefühle, wenn man im gleissenden Licht badet. Zum anderen verzichte ich seit Jahren auf Nikotin und konzentriere mich lieber darauf, was ich mir Gutes zuführen kann, sprich: ESSEN. Ich bin von Haus aus ein Leckermäulchen und bin in einer Familie mit grossartigen Köchinnen aufgewachsen. In der DDR hatte fast jeder einen Garten und wir hatten ständig saisonales, regionales Gemüse und Obst, darum liebe ich Frischfutter. Auch lange Spaziergänge in der Natur und viel Schlaf wirken Wunder.
Über Essen kann man super seinen Serotoninhaushalt regulieren. Wir müssen gar nicht in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah. Heute möchte ich eine Lanze für die rote Beete brechen. Ein heimisches sogenanntes Superfood. Man kann mit ihr nicht nur hervorragend alle möglichen Gerichte von süß über sauer bis salzig zaubern, sie ist auch super zum Färben von Klamotten, Ostereiern und Haaren 😀 geeignet. Die Rote Bete hat einen feinen erdigen Geschmack und frisch ausgepresst ist sie so lecker, dass man sie als Saft gar nicht mehr aufpeppen muss. Sie hat eine stimmungsaufhellende Wirkung und ist blutbildend, schützt Leber und Galle und senkt den Blutdruck, was wiederum gut für das Herz und die Blutgefässe ist. Sie ist ein super Folsäure-Lieferant. Dies sind nur einige Benefits der roten Rübe. Um Euch mehr Lust auf sie zu machen, verrate ich Euch heute ein Glücksrezept, das sehr lecker ist und sogar meinem Sohn schmeckt (Kinder habens ja meist nicht so mit gesunden Sachen). Da ich auf asiatisches Essen stehe packe ich die Rote Beete heute in Glücksrollen. Ihr könnt sie roh, in dünne Streifen geraspelt oder in dickere Streifen (wie Pommes) im Ofen für 15 min gebacken, verwenden.
Reispapier, Reisnudeln, Sojasprossen, Sesamsamen (schwarz oder hell) Koriander, Thaibasilikum, Gurke, Rote Bete, Karotten, Räuchertofu, eine Schüssel heisses Wasser
Vegane Fischsauce mit Nori-Algen:
20 g Nori-Blätter klein schneiden. Mit 1 l Wasser aufkochen und ca. 20 Min. leise köcheln. Die Algen abgießen und abtropfen lassen (nicht ausdrücken!), dabei die klare braune Flüssigkeit auffangen. Etwa 500 ml davon mit 4 TL Salz und 2 TL Zucker nochmals auf ca. 100 ml einkochen. Mit Chiliflocken und Sesamsamen verfeinern.
Oder ihr könnt die selbstgemachte Hoisin Sauce aus dem Rezept für die Pho verwenden. Oder beide Saucen 🙂
Zuerst bereitet ihr die Reisnudeln nach Anleitung zu (ich nehme immer dünne Reisnudeln, mit denen lässt es sich am besten rollen). Zunächst den in Streifen geschnittenen Räuchertofu gut anbraten in Sonnenblumen -oder Rapsöl.Eine Schüssel mit heissem Wasser bereitstellen und alle frischen Zutaten in Streifen schneiden, vom Thaibasilikum die Blätter abzupfen, der Koriander bleibt am Stiel. Dann ein Reispapierblatt ins heisse Wasser legen und achtgeben das es ausgebreitet bleibt, wenn es feucht genug ist auf ein feuchtes sauberes Geschirrtuch legen und im vorderen Drittel mit allen Zutaten belegen. Sesam darüberstreuen. Die Vorderseite einschlagen und dann beide Seiten umschlagen, so fest es geht eine Rolle rollen. So lang weiterrollen bis alle Zutaten verrollt sind und als Vorspeise zusammen mit den Saucen und einem frischen Rote Beetesaft geniessen. Den könnt ihr mit Ingwer und Apfel pimpen. Guten Appetit!