Die begehrteste Pasta von New York – Penne al Vodka
Es gibt Phänomene, die gibt es in Deutschland so nicht – zum Beispiel Restaurants, für die es als Normalsterblicher unmöglich ist, einen Tisch zu bekommen. In New York ist das anders, da gibt es immer ein oder zwei Lokale, bei denen man wichtig, reich, schön, berühmt, begehrt oder am besten alles zusammen sein muss, um die Ehre haben zu dürfen, dort Geld auszugeben. Momentan ist das Restaurant der Stunde eine kleine italienische Trattoria namens Carbone. Ich hab davon im Newsletter der New York Times gelesen, als ein Redakteur ganz begeistert war, über eine geheime Emailadresse endlich mal die heiligen Hallen betreten zu dürfen. Das hat mich fasziniert. Er erzählte auch von der Spezialität des Hauses, die eigentlich alle bestellen würden: Penne als Vodka für stolze 32 Dollar. Pasta mit einer würzigen Tomaten-Sahne-Sauce, die mit Wodka verfeinert ist. Das klang machbar – und eine Reservierung brauche ich am heimischen Esstisch auch nicht…

Penne al Vodka ist ein Trendrezept
Ich stöberte ein bisschen im Netz und fand heraus, dass dieses Pastagericht derzeit überall der Hit ist, seit Influencerin und Model Gigi Hadid es auf Instagram präsentierte, allerdings ohne Sahne und ohne Wodka, also eigentlich nur Nudeln mit Tomatensauce. Instagram ist seltsam. Das Rezept ist nicht neu, es ist eine Art Klassiker der US-italienischen Küche, die sich ziemlich von der originalen Küche des Heimatlands entfernt hat. Deep Pan Pizza, Tagliatelle Tettrazzini und eben Penne als Vodka sind Dinge, die man in Italien nur mit Mühe finden dürfte, wenn überhaupt. Aber egal, ich wollte ja jetzt geschmacklich nach New York reisen. Aus diversen Rezepten hab ich mir eine eigene Version gebastelt, die uns sehr gut geschmeckt hat. Die Penne sind wundervoll tomatig-fruchtig, cremig, mit einem Hauch von Schärfe und das Aroma des Wodka kommt subtil durch. Ich bin ein klein wenig süchtig und kann die New Yorker gut verstehen.
Penne al Vodka
(4 Personen)
- 500 Gramm gute Penne (am besten bio aus der Bronzeform gepresst)
- 500 Gramm Passata di Pomodoro
- Zwei Esslöffel Tomatenmark
- Olivenöl
- Oregano
- Ein Becher (Bio)Sahne
- 50 ml Wodka
- Zwei Knoblauchzehen
- eine Zwiebel
- Chiliflocken nach Geschmack
- Einen Esslöffel Butter
- Parmesan
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch fein hacken, in 3 Teelöffeln Olivenöl in einer großen Pfanne (da müssen auch die Nudeln noch reinpassen) sanft anbraten, bis die Zwiebeln anfangen zu karamellisieren. Tomatenmark, Oregano, Chiliflocken, Salz und Pfeffer dazu und anbraten, dann den Wodka zugeben und fast einkochen lassen. Mit den passierten Tomaten und der Sahne auffüllen und einkochen lassen. Währenddessen die Nudeln in reichlich gesalzenem Wasser nach Packungsanweisung garen. Abgießen, eine Tasse vom Kochwasser zurückbehalten. Die Nudeln in die Sauce geben, etwas Kochwasser dazu und gut mischen. Die Butter zugeben, schmelzen lassen, etwas Parmesan einrühren. Fertig!
Kicher: Die „Butte“* wird sich evtl. nicht sehr gut in diesem Nudelgericht machen (mM) ?
Scherz beiseite: obwohl lustig, ein Fluechtigkeitsfehler, wecher durch logisches Denken wirklich noch einfachst selbst zu korrigieren ist.
Wobei ich bei der Zugabe von Gin als Geschmacks-Aufpepper dies ja noch verstanden haette, aber Wodka ist doch – ueblicherweise – wirklich geschmacklich ‚etwas schwaecher auf der Brust‘, oder?
Aufgrund dieser haeufigen ‚Geschmacks-Abwesenheit‘ wird er doch genau deswegen meist fuer sog. Frucht-Mazerate verwendet, da zusaetzlich auch noch hochpromillig (= haltbar machend?).
Gin kann dagegen heutzutage in manchen Varianten evtl. schnell ‚etwas zuuu bunt‘ wirken/werden in zumindest Kochrezepten. Ausnahme: Eis-Sorbets/-Slurries o.ae. ?
Kurz: ein zauberhafter Fluechtigkeitsfehler zum Erheitern; danke dafuer und bitte nicht selbst Dich darueber aergern.
* aeltlicher (und zu mir passender!) Duden sagt:
suedd., schweiz. u. oestr. fuer „Buette“ (Gefaess)
Anmerkung von mir: ich dachte DAbei eigentlich immer eher an etwas wirklich ‚Groesseres; Fass Aehnliches‘ ?
Die ‚Staende‘ der Fassnacht-Reden-Schwinger werden/wurden (?) doch auch so bezeichnet, oder? Heisst aber: doch nicht ’sooo regional‘ nur auf den Sueden beschraenkt, oder?
PS: nachdem sich die moderne Sprache mit ihren neuen Wort-Kreationen aber wohl in einem Tempo erweitert, dass sogar ein Woerterbuch kaum mehr schnell genug dazu in Druck gehen kann, verwende ich ansonsten eben eher die, aehem, ‚Laufenden Original-Anwender‘ eines mir unbekannten Wortes. Ich halte es – nach wie vor; obwohl evtl. altmodisch – mit der Regel: Niemand kann aaalles wissen aber dies verstecken/vertuschen kann das Schlimmste sein wie auch zum Schlimmsten fuehren.