Türme, Tassen, Wölfe und BBQ – wildromantisch im tiefen Osten
Unser zweite Destination auf der Reise in den nahen Osten (aka Sachsen) war ein Hotel nahe Bautzen, das einen sofort bezauberte. Das Landidyll-Hotel Erbgericht Tautewalde in der Oberlausitz wird von niemand Geringerem als Sternekoch Enrico Schulz und seiner Familie bewirtschaftet. Das Haus und die Zimmer sind ein Traum, groß, gemütlich und so fernab von Städten und deren Licht, dass ein wundervoller Sternenhimmel sich über der Oberlausitz wölbt. Eine Mitreisende fragt nach den Wölfen, die es hier angeblich wieder gibt. Ja, die sind da, aber die meiden die Nähe des Menschen – und so hört niemand von uns wildromantisches Wolfsgeheul aus den Wäldern, auch wenn man es irgendwie hofft….

Hier wird viel Wert auf gutes Essen gelegt – kein Wunder bei dem Gastgeber. Die Zutaten kommen von regionalen Erzeugern, die Imker, Käser, Bierbrauer oder Bäcker kennt Schulz persönlich und läßt nur höchste Qualität ins Haus. Und das zu sehr zivilen Preisen – so lockt er nicht nur Touristen, sondern ist auch beliebt bei der einheimischen Bevölkerung, die dort ihre Feiern abhält, zu den legendären BBQ-Parties das Haus füllt oder auch einfach so einen schönen Abend im Erbgericht verbringt. Das Haupthaus stammt aus dem Mittelalter, davon zeugen dicke Mauern und Balken – perfektes Setting für Mittelalterfans. Aber der Komfort ist höchst neuzeitlich – die optimale Kombination. Zum Hotel gehört auch ein ausgedehnter Garten, aber zur Zeit unsers Besuchs ist es schon zu kalt, den zu nutzen.
Am Tag nach unserer Ankunft stehen der Besuch der Töpferei Thomas Thunig an, denn dieses Handwerk hat in der Region Bautzen eine lange Tradition. Bei Thunig bekommen die alten Motive jedoch einen neuen Twist, das Geschirr ist so beliebt, dass es sogar in münchen auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wird. Wir sehen zu, wie auf der Töpferscheibe Krüge, Teller und Tassen entstehen, wir dürfen auch selbst ein Stück bemalen. Ich wähle mein eigenes Tattoo-Motiv, leider hat der schöne Becher den Pakettransport von Sachsen nach Bayern nicht überstanden…. (ich trauere immer noch)

Von der Töpferei geht es weiter nach Bautzen, die Stadt der Türme. Viele davon stammen aus dem Mittelalter, denn die Region war lange im Zentrum Europas und somit heiß umkämpft. Da mussten gute Wehranlagen her. Viel davon ist heute noch zu sehen, auch von der alten Stadtstruktur. Da hatte Bautzen einfach Glück, denn noch kurz vor der Wende sollte „der alte Plunder“ weg, um schicken Plattenbauten Raum zu schaffen. Glücklicherweise fiel die Mauer und der Plan wurde nicht mehr umgesetzt. Jetzt will natürlich niemand mehr etwas davon wissen. Bautzen ist wunderschön geblieben, klein, ruhig – ein Geheimtipp mehr als ein touristischer Hotspot. Das kleine B an der Spree, die hier noch kein breiter Strom ist wie in Berlin sondern ein ganz winziges, romantisches Flüsschen. Wir bekommen eine Stadtführung von einer reizenden, als mittelalterliche Türmerin gekleideten Dame, die uns Historie und Histörchen ganz wunderbar erzählt. Von bösen Herzogen und wilden Kriegerhorden, geschlossenen und schnell gebrochenen Bündnissen – es macht großen Spass, ihr zuzuhören, ihr Dialekt ist ein ans Schlesische erinnernder Singsang. Wir gehen auch durch die Ruinen einer mitelalterlichen Kirche, durch das Schloß und die Altstadt. Bautzen ist ein Zentrum der Sorben, einer eigene Volksgruppe. Die Strassenschilder sind in zwei Sprachen gehalten und sogar der Dom ist zweigeteilt: sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche sind in der Simultankirche heimisch – nur getrennt vom Dekor ihrer Altäre. Auch in Bautzen selbst kommt die Kulinarik nicht zu kurz, Enrico Schulz hat dort sein zweites Standbein, das italienische Eck. Fantastische italienische Küche, feine, frische Pasta und Antipasti kann man im Lokal geniessen oder im angeschlossenen Geschäft kaufen und selbst kochen.
Am Abend brennt der Smoker in Tautewalde
Ich gebe es zu: ich bin Fleischfan. Auch wenn ich versuche, ein paar Tage in der Woche vegetarisch zu leben, ein gutes Stück Fleisch hat was. Umso größer war meine Freude, als zu unserer Besuchszeit eine der legendären BBQ-Nächte anstand. Als wir nach dem Besuch von Bautzen im Hotel ankamen, qualmte schon der Smoker und gigantische Fleischstücke wurden butterweich gegrillt und geräuchert. Ich habe wesentlich mehr gegessen, als ich sollte, aber es war einfach zu gut. Unübersehbare Mengen an leckeren Salaten, Lachs im Blätterteig, Gemüsebeilagen, Kartoffeln gegrillt, gebacken, frittiert, diverse Saucen von BBQ bis Curry, frische Baguette und Vollkornbrot, Lamm, Huhn, Rind, Schwein…und dann kam noch ein Nachtischbuffet. Ächz…ich habe vor lauter Gier tatsächlich kein gutes Bild geschossen…
Der kurze Aufenthalt hat Lust auf mehr gemacht: Ich möchte unbedingt im Sommer wieder zurück, dann auch weiter in die Tschechei, hinter der Grenze. Denn – der tiefe Osten ist mehr als nur eine Reise wert.
Bei Landidylle wird Nachhaltigkeit groß geschrieben
Wer Landidyll bucht, bekommt viel Natur, Nachhaltigkeit und kann sicher sein, dass regionale Produkte und Spezialitäten eine Hauptrolle spielen. Die schönen Hotels wie das Moritz am Elbradelweg oder eben das Erbgericht Tautewalde sind beste Beispiele. Es ist Urlaub in Deutschland, ohne schädliche Flugreise, ich habe so Land und Leute kennengelernt, sächsische Spezialitäten und die Schönheit von Kultur und Natur. Individualität und Authentizität sind Kernkompetenzen der Landidyll Hotels. Sie sind allesamt familiär geführte Hotels, in denen nach ökologischen Gesichtspunkten und konsequent nachhaltig gearbeitet wird. Regionaltypisches Ambiente und regionale Produkte in bester Qualität sind für Landidyll Hotels selbstverständlich. Gegründet wurde die Hotelkooperation bereits 1987 und hat als echter Vorreiter in Sachen Regionalisierung und Nachhaltigkeit profiliert. Derzeit sind über 20 Hotels mit knapp 1000 Zimmern und über 700 Mitarbeitern Mitglied der Kooperation. Jedes Haus ist besonders, die einen setzen auf Sport wie Radeln oder Golfen, bei anderen steht die Kulinarik im Mittelpunkt – da muss man eben suchen, was für einen passt – oder sich einfach auf Entdeckungsreise begeben. Ich bin da natürlich privilegiert, ich darf ab und an auf einer Pressereise diese Juwelen entdecken.
Die nette Cornelia von den Silvertravellers war bei der Reise mit dabei und schildert ihre Eindrücke unter Geheimtipp Oberlausitz So wie Peter vom Peter von Stamm Travelblog & Travel News. Landidyll Hotels in Sachsen – von Tradition und Charakter im Hotel Moritz und Hotel Erbgericht Tautewalde . Auch Peter G. Spandl vom Blog Aus meinem Kochtopf – sein Schwerpunkt ist natürlich die Kulinarik Gaumenfreuden im Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde