Rettet den Grottenolm, Sloweniens Nationaltier

Der Grottenolm ist stark gefährdet

Nein, der Grottenolm ist nicht so niedlich wie zB sein Bruder, das Axolotl. Dennoch ist das Tier das Nationaltier von Slowenien – und es ist, wie viele Arten derzeit, stark gefährdet. Das ist schade, denn das Tier ist faszinierend: Der Grottenolm kann bis zu 100 Jahre alt werden kann, erreicht eine Länge von 25 bis 35 cm und kann 12 Jahre lang ohne Nahrung auskommen. Geschlechtsreif werden sie erst mit rund 15 Jahren und pflanzen sich nur etwa alle zwölf Jahre fort. Und sie sind superlangsam: um in der kargen Umgebung möglichst Energie zu sparen, bewegen sie sich nur ein paar Meter im Jahr. Maximal. Die Slowenen lieben ihn so, dass es sogar Grottenolm-Plüschtiere zum Kuscheln gibt. (das Baby der slowenischen Nachbarn hat sowas)

Grottenolme werden 100 Jahre alt

Das blinde, weiße Tier, das im Mittelalter für die Kinder von Drachen gehalten wurde, lebt in den Karsthöhlen Sloweniens. Die sind aber, wie die Postojna-Höhle, entweder ein Tourismusmagnet oder es wird achtlos auf den porösen Felsen gebaut und der Streck und die Chemikalien von Straßen dringen durch das Gestein und vergiften den Lebensraum der Olme. So wurde gerade in allerletzter Minute ein Parkplatz verhindert, der direkt über einer Olm-Höhle gebaut worden wäre und mit dem tropfenden Sprit oder Öl der Autos das Wasser ruiniert hätte.

Tierfreundliche Forschungsstation in Kranji

Deswegen gibt es nun in Kranji, einer Stadt im zentralen Slowenien, eine besondere Attraktion, eine Olm-Wissenschafts- und Rettungsstation. Die Stadt liegt über einem ausgedehnten Stollennetz, das in Kriegszeiten als Fluchtmöglichkeit und als Bunker herhalten musste. Die kühlen und lichtlosen Stollen sind eine perfekte Umgebung, um dort dem Grottenolm auf den Grund zu gehen.

Die Stollen selbst sind eine Attraktion für sich, die jährlich von Hunderten Touristen besucht werden. Sie erzählen die Geschichte der Stadt, aber auch Kunstinstallationen geben den Räumen ein ganz besonderes, magisches Flair.

Aber nun ist die größte Attraktion, dort kleine Olme sehen zu können: Das SOS-Proteus-Informationszentrum ist ist mit Informationstafeln, Videopräsentationen und Aquarien für Grottenolme ausgestattet. Das Hauptziel des Zentrums ist die Aufklärung und Sensibilisierung für die Bedeutung und den Schutz von Grottenolmen und Grundwasserressourcen, aus denen 99 % des slowenischen Trinkwassers stammen.

In diesem Zentrum werden gerettete Grottenolme gezeigt, die durch Grundwasserüberschwemmungen an die Oberfläche gelangten, wo sie nicht überlebt hätten. Zum ersten Mal nach 200 Jahren hat die öffentliche Zurschaustellung von  Grottenolme also keine negativen Auswirkungen mehr auf die Natur und ist tierfreundlich. Dies ist das besondere Anliegen der Forscher des Tular-Höhlenlabors, wo diese Tiere seit 60 Jahren untersucht und geschützt werden.

Gleichzeitig ist das SOS-Proteus-Informationszentrum das erste seiner Art in der Welt, das die Auswirkungen der Besucher auf die Grottenolme überwacht. Durch Ihren Besuch werden die Besucher also nicht nur zu einem direkten Unterstützer der Grottenolme, sondern tragen auch zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen bei.

 

 

 

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