Das vielleicht genialste Airbnb Europas: Maidla in Estland

Was hatten wir 2019 nicht alles für Pläne – wir wollten das Baltikum besuchen, unsere Freunde in Georgien und uns von ihnen ihr Land zeigen lassen, wir träumten von Aserbaidschan und Usbekistan. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es besser gewesen wäre, diese Länder gleich zu besuchen, bevor uns Corona und dann der Ukraine-Krieg einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Das Baltikum, also Estland, Lettland, Litauen, gehört jetzt während des Kriegs zu den Verlieren im Tourismus, leider. Wir wollen uns davon nicht abschrecken lassen und planen 2023 einen Besuch im Norden. Tallinn, Estlands Hauptstadt, muss faszinierend sein – hier trifft Mittelalter auf hochmoderne Popup-Stores, eine quirlige Kunst-und Modeszene. Es ist nicht so hip und überlaufen wie Helsinki oder Reykiavik. Die Vietnamreise letztes Jahr, bei der wir kaum westliche Touristen trafen, hat uns gezeigt: es ist momentan lohnender, sich vom Touristenstrom abzuwenden und sich bewusst für Länder und Regionen zu entscheiden, die derzeit nicht auf der Bucketlist anderer Leute stehen.

Wie cool die estländische Gastro- und Hotelszene ist, dafür liefert ein irrwitzig geniales Airbnb-Hotel namens Maidla in der estnischen Wildnis:  von Conde Nast Traveller wurde es als eines der coolsten Airbnbs in ganz Europa ausgewählt – und es steht ganz oben auf meiner Bucketlist! Maidla liegt nur 45 Minuten von Estlands Hauptstadt Tallinn entfernt und könnte der Heilige Gral der romantischen Ausflüge werden. Der Eigentümer Ragnar Sass sagt: „Unser Ziel war es, einen Ort zu schaffen, der die Menschen an ihre Verbindung zur Natur und an den Wert dieser Verbindung erinnert“ Die unmittelbare Umgebung von Maidla bietet Outdoor- Aktivitäten wie Kanufahren auf dem Fluss Keila oder Wandern in den nahe gelegenen Wäldern und Sümpfen. Und auch kulinarisch bleiben keine wünsche offen,  denn das dazugehörige SOO-Restaurant von Küchenchef Daanius Aas wurde in Estland zum viertbesten Restaurant gewählt.

Maximal romantisch, maximale Privatsphäre, preisgekrönte Architektur verkörpert Maidla das Gefühl, in Harmonie mit der Natur zu sein. Das Winzressort besteht aus einem 500 Jahre alten Herrenhaus, in dem die Gastronomie untergebracht ist und drei kleinen Waldhütten, die jeweils ein bis zwei Personen Platz bieten. Exklusivität ist hier das Zauberwort. In der völligen Abgeschiedenheit eines Naturschutzgebiets finden Reisende drei architektonisch völlig unterschiedliche Miniaturvillen vor. Alles ist von der Natur inspiriert, die Architektur, die sich den stillen Birkenwäldern anpasst, die schlichte, schicke Einrichtung – und die trendige, erdige Küche, die Küchenchef Daanius Aas seinen Gästen serviert. Eines der Ziele bei der Errichtung de Hotels am Rande eines Sumpfes war es, einen spirituellen Raum zu schaffen, der die Hotelgäste in die unberührte Natur Estlands eintauchen lässt und zeigt, was großartige zeitgenössische Architektur und Design auf winzigem Raum bewirken können.

 

Die Nature Villa KASEKE

die sehr coole Villa im Bauhausstil verfügt über eine Dachterrasse, von der aus man die beruhigenden Ausblicke, die Geräusche und wundervollen Gerüche der umliegenden Waldflächen genießen kann. Leise rauscht der Wind durch die Birken…Der Name KASEKE ist eine Anspielung auf die Birken, die die Villa umgeben. Kein einziger Baum wurde für den Bau gefällt, Nachhaltigkeit wird in Maidla großgeschrieben. Das Äußere und das Innere der Villa bestehen aus thermisch modifizierter Esche, wodurch der Wert der Nachhaltigkeit aufrechterhalten und gleichzeitig ein einzigartiges architektonisches Design geschaffen wurde.

Natur-Villa KÄBI


Die zweite Villa mit dem Namen KÄBI, was auf Estnisch „Zapfen“ bedeute, will den Gästen einen ruhigen und friedlichen Ort schenken, an dem sie der urbanen Welt entfliehen können, ein beruhigendes Zentrum in der Natur, wo Besucher durch die Umgebung dazu gebracht werden, über die Zerbrechlichkeit der Natur um uns herum nachzudenken. Das Hüttchen lässt die Grenzen von innen und außen durch große Glasfenster verschwimmen. Dennoch bietet KÄBI bietet ein warmes Plätzchen – eine Notwendigkeit im nördlichen Klima mit seinen kühlen Frühlingen und schneereichen, eisigen Wintern. Ich stelle es mir fantastisch vor, drinnen im Warmen auf die ursprüngliche, nordische Landschaft zu blicken. Oder im heißen Pool vor der Hütte zu sitzen.

Naturvilla POKU

Die Naturvilla POKU – ein rundes Zimmer unter einem Schilfdach – bietet Komfort und Privatsphäre und die Möglichkeit, sich zu entspannen und einen Tag mit einem geliebten Menschen oder ganz allein zu verbringen (würde ich auch mal spannend finden) und sich mit der Natur zu verbinden. Nur einen kurzen Spaziergang von den anderen Maidla-Villen und dem historischen Zentrum entfernt, wo sich die Gäste zum Frühstück treffen, bietet dieses Haus alles, was man braucht, um sich zu amüsieren, auch wenn man keine Lust auf Spaziergänge in der Natur hat. Neben der Sauna und dem Badezimmer gibt es einen separaten Teeraum, ein Schlafzimmer und einen Wohnbereich mit Blick auf die umliegende Natur. Die Poku-Hütte finde ich persönlich am schönsten, das wäre meine Wahl. Ich wünschte, ich könnte so eine Zen-Atmosphäre bei mir zu Hause schaffen, aber da sind immer zu viel Stehrümmchen gebunkert…

Soo Restaurant

Das Restaurant des Maidla muss eine Erfahrung für sich sein. Ein 5-Gänge Menü jeden Abend, in dem Küchenchef Daanius Daa regionale und saisonale Genüsse verarbeitet. „Es ist eine Gelegenheit, alle vier estnischen Jahreszeiten auf dem Teller zu schmecken, da das Menü sorgfältig aus den besten Zutaten entsprechend der Saisonalität der Lebensmittel zusammengestellt wird. Die Handschrift unseres Chefkochs Daanius Aas zeichnet sich durch hochwertige Zutaten, sorgfältig zubereitete Rezepte und mystische Geschmackskombinationen aus, die Sie vielleicht noch nie probiert haben. Originalität und das Finden neuer Elemente sind die wichtigsten Faktoren, um die unglaublichsten Gerichte zu kreieren. Eine einzigartige gastronomische Reise inmitten der größten Privatsphäre.“

Vermutlich stehen Hipster wie Tyler Brulee schon Schlange, um ein paar Nächte in Estland zu verbringen. Da heißt es schnell sein…