Luxus, Gemütlichkeit, Wellness – der Walliserhof passt in keine Schublade

Ja, ein Blog ist anstrengend, macht viel Zusatzarbeit und erfordert ständiges Dranbleiben. Aber er gibt auch so viel zurück. Ich bin immens dankbar, dass ich durch den Blog spannende Reisen unternehmen darf, tolle Hotels kennenlernen und meinen Horizont beständig erweitere. Zum Beispiel hätte ich das absolut wundervolle Brandnertal und das Hotel Walliserhof nie kennengelernt und wäre um viele Erfahrungen ärmer. Die Reise hat mir wieder vor Augen geführt, wie nah vor unserer Haustür die großartigsten Naturwunder liegen – nicht immer ist die Reise nach Neuseeland notwendig. Im Brandnertal umrunden wir einen Bergsee, lernen viel bei einer Kräuterwanderung und chillen und geniessen im Hotel – ein perfektes verlängertes Wochenende. Ich durfte zwei Nächte im Hotel verbringen. 

Luxus in fantastischer Bergkulisse

Bevor ich ein Hotel besuche, mache ich mir nicht allzu viel Gedanken darüber, wie ich es einordnen soll, in welche Kategorie es passt. Mir reichen die Bilder und die Bewertungen. Ich lese auch nicht auf der Webseite genau nach, welche Philosophie es verfolgt. Ich möchte mir unvoreingenommen ein Bild machen.

Was ist der Walliserhof? Ein Familienhotel? Ein Wellness Hotel? Ein Hotel für Sportler? Ein Luxushotel? Die Antwort wäre immer: ja. Der Walliserhof  schafft eine Balance zwischen Coolness und Gemütlichkeit, Modernität und alpenländischer Tradition. Bis ins kleinste Detail durchdacht und auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmt. Ich merke sofort, da hat wer sein gesamtes Herzblut reingesteckt, um das Hotel perfekt werden zu lassen. In den Gängen duftet es nach einer besonderen Mischung, die speziell zusammengestellt wurde, die Dekoration ist ausgefallen, aber nie überladen. Traditionelle Geweihe und Bilder der Hotelgründer sind dezent, aber liebevoll platziert, daneben romantische Trockenblumen und kleine Bohoarrangements.

Mellow -Yellow – die Farbe Gelb

Durch das ganze Hotel zieht sich – dezent, aber spürbar, das Designthema Gelb. Der Wellnessgarten hat gelbe Kissen, immer wieder werden Schwarz-Weiß-Bilder von Gelb umrahmt. Mellow Yellow. Auch die Bademäntel haben diese gute Laune Farbe und haben sich vom weißen Einerlei ab. „Unsere Gäste tragen die Bademäntel auch, wenn sie zwischen den Häusern wechseln, das hat uns den Spitznamen Quitscheentchen eingebracht“, erzählt der Wirt Raimund Meyer. Ich bin gern ein Badeentchen – ich hab selten überlegt, einen Bademantel zu klauen, aber wenn, wäre es einer vom Walliserhof gewesen.

So ein erkennbares Farbkonzept hat etwas und das Gelb gibt dem Hotel etwas Heiteres. Es sind nur fröhliche Akzente, daneben sorgt viel Holz, Weiß, Oliv und die dezent eingesetzten Accessoires, mal Boho, mal Alpenstil für einen einzigartigen Look.

Die Lage: das Brandnertal im Montafon

Von München oder dem Allgäu ist das Hotel problemlos zu erreichen, hinter Bregenz geht es ins Montafon, vom Haupttal mit der Autobahn biegen wir irgendwann bei Bludenz in das kleine, etwa 12 Kilometer lange Brandnertal ab. Dann geht es steil bergauf, entlang malerischer Bergpanoramen, kleiner Dörfer, vorbei an Liften und Skigebieten und anderen Hotels. Von München sind es gerade mal 2,5 Stunden Fahrt, mit dem Zug und Bus dauert es länger, ist aber möglich.

Der Walliser Hof, liegt in der Mitte des Tals, auf beiden Seiten der Straße. Wie bitte??? Ja, das großzügige Hotel umfasst mehrere Gebäude, zur einen Seite das ältere Haus mit Rezeption, Bar, Skikeller, Ballsaal und dem Familienspa, auf der anderen Seite weitere Zimmer, der Restaurantbereich und das Ü18 Spa. Dazu kommen noch einzelne Häuser mit Apartments und weiteren Zimmern. Wir waren erst einmal verwirrt und mussten die Rezeption suchen. Und dann unser Zimmer. Manchmal ist die Beschilderung in Hotels verwirrend. Oder wir einfach nur müde.

Umso schöner ist dann die Ankunft im Zimmer – das hat uns umgehauen.

Das Zimmer ist von der Art, dass ich sofort das Gefühl habe, wenn ich zuhause bin, dann möchte ich unser Wohnzimmer genau so einrichten. Auch hier ist die Mischung aus Alpenländisch und hochmodern grundgemütlich. Mein Freund liebt die Rundumdusche im großzügigen Badezimmer. Die Shampoos, Duschgel und Lotionen werden übrigens extra fürs Hotel und dessen Spa hergestellt und können auch nach Hause mitgenommen werden. Wie gesagt, es wird auf jedes Detail geschaut. Zur Begrüßung gibt es ein kleines Willkommensgeschenk, einen Teller Obst. Danke dafür!

Nachhaltige Erholung für Paare, Familien und Hundefreunde

Dem Hotel gelingt wirklich Quadratur des Kreises. Familien fühlen sich hier genauso wohl wie Paare, dass das Hotel sehr hundefreundlich ist, hat mich keine Sekunde lang gestört. Es gibt ein Programm für Kinder, Wandern, Basteln, spiele – und währenddessen können Eltern auch mal ins Ü18 Spa. Oder sie bleiben mit ihren Kindern im Familienbereich. Für Kinder sind natürlich die Pferde des Hotels ein Highlight. Sie dürfen sie füttern, streicheln und auch mal erste Schnupperstunden auf dem Pferderücken nehmen. Beim Essen gibt es spezielle Gerichte für Kinder, die Hundebesitzer werden mit Bedacht platziert, damit sich die Zamperl nicht lautstark in die Quere kommen. Besser geht es eigentlich nicht, komplette Familien und andere Gäste in ihren Bedürfnissen zu berücksichtigen. Rund um das Hotel in Brand gibt es viele Angebote für Sportler und Familien: sei es ein Golfkurs im Tal, ein Klettergarten für alle Altersstufen oder ein Wanderweg mit zusätzlichem Streichelzoo. Im Winter spielt natürlich das Skifahren die Hauptrolle, aber mittlerweile gewinnt die Sommersaison immer mehr an Bedeutung. Zu den Aktivitäten auf den Bergen kommt aber noch ein extra Artikel 🙂

Spa mit Hobbitsauna, Wildbach und Kneipp-Lurchen

Ein besonderes Highlight in jedem Hotel ist immer das Spa. Hier – ähnlich wie beim Obermüller – wurde weniger Wert auf die Menge der Saunen gelegt, als auf die Klasse. Dafür sind die Relaxräume innen und außen umso schöner gestaltet. Das Hallenbad ist sehr edel dunkelblau gefliest, mit Betten und Schauken am Beckenrand und einem Himmel voller Lampen darüber. Ab und an gibt es eine Mitternachtssession und das Bad ist bis 24 Uhr geöffnet. Nebenan ist der Saunabereich mit Dampfbad, Sanarium und dem besonderen Highlight, der finnischen Sauna im Garten. Über die hätte sich auch Bilbo Beutlin gefreut, sie sieht mit runden Fenstern aus wie eine Hobbithöhle. Ich muss nur gestehen, dass mit der freiliegende Ofen ein bisschen Angst macht – einmal ausgerutscht und es wird unschön. Da könnte man vielleicht noch etwas Sicherheitsholz einbauen. Der Garten ist ein Traum, mit bequemen und stylischen Liegen, Sonnenschirmchen, einsamer gelegenen Ruheinseln, vielen Blumen und einem Kneippteich, in dem sich kleine Lurche tummeln. Das Geräusch des nahen Wildbachs sorgt für automatische Entspannung. Und die Bergkulisse ist einfach grandios. Rundum majestätische Gipfel, das Grün der Bergwälder und Weidewiesen, schroffe Felsen und malerische Gipfel. Wir hatten nur einen Tag wirklich viel Sonne, aber auch an Regentagen ist es kein Problem – dann wird eben drinnen gechillt, Platz ist genug. Ich trinke Tee, esse Äpfel und bin sehr zufrieden. Das Leben kann echt schön sein.

Food für Foodies

Natürlich steht und fällt ein Hotel mit seinem Essen. Das ist einfach so. Und auch da enttäuscht der Walliserhof nicht. Das Essen ist toll. Auch hier erlebten wir eine gelungene Balance – wie im Design – zwischen Tradition und Moderne – Gerichte wie Wiener Schnitzel oder Zwiebelrostbraten stehen auf der Karte, samtige Cremesuppen, feine Vorspeisen und alles ist sehr regional und saisonal. Käse und Milch kommen von den Bauern im Tal, das Fleisch von glücklichen Kühen und die Gemüse sind auch nicht von weit her. Nach 4 bis 5 Gängen sind wir immer sehr satt und sehr happy. Als mein Freund einmal nach einer Bergtour noch Hunger hatte, war ein Extraschnitzel kein Problem. Für alle Gänge gibt es eine vegetarische Alternative, vegan ist das Essen aber nicht. Besonders gut: es gibt jeden Abend auch alkoholfreie Specials – das ist sehr zur Nachahmung empfohlen.

Der Service war reibungslos, nur einmal kamen die Kellner und die Küche an einem Abend total aus dem Tritt, als es sehr voll wurde und eine Gruppe Profiradler immer mehr Essen nachorderte. Das war jetzt nicht direkt tragisch, aber da müsste man noch ein bisschen feilen. Ansonsten gibt es nix zu meckern. Wir hatten jeden Tag den gleichen Tisch, das schätzt die Autistin in mir sehr. Das Abendessen wurde komplett serviert, das Frühstück ist als Buffet angelegt – und lässt kaum Wünsche offen. Warme Croissants, eine Hot Chocolate Bar, hausgemachte Marmelade, diverse Schinken- und Wurstspezialitäten, Müsli, Granola, Säfte, Ein Entsafter für Gemüsesaft, eine Auswahl allerfeinster Eiergerichte von der Karte, die an den Tisch serviert werden – und – mein Highlight – ein hausgemachtes Nutella, das mir um Längen besser schmeckte als das Original. eine süße Sünde, ja. Aber ich redete mich aufs Schwimmen und die Bergtouren raus. Tatsächlich hab ich dort kein Gramm zugenommen – das fand ich erstaunlich.

Kennt ihr das auch, nach drei Tagen Rundumverwöhnung ist es gar nicht so leicht, zuhause wieder im Alltag anzukommen, denn irgendwie hat man sich dran gewöhnt….

Fazit:

Das Hotel eignet sich für Paare fürs verlängerte Wochenende genauso wie für den gehobenen Familienurlaub. Hundefreunde dürfen ihre Haustiere mitbringen. Die Landschaft rund um Brand ist grandios und bietet unendliche Möglichkeiten für alpenfreunde – auch für die, die nicht so gut zu Fuß sind. Ich habe mich hier rundum wohlgefühlt. 

Der Preis liegt ab 105 Euro pro Person und Nacht. 

Hotel Walliserhof
Mühledörfle 158
6708 Brand
Vorarlberg – Österreich

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