Rauf kommen alle: Tücken des E-Bikes (+Tipps, wie man es sicher runter schafft)

Es wird ja in Mountainbiker-Kreisen viel debattiert: das E-Mountainbike. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: auch relativ ungeübte Menschen können dank Motorunterstützung die Berge erklimmen, die Schönheiten der Landschaft genießen, das Berggefühl erleben. Die Nachteile sind auch klar: es wird voll auf den Wegen und auf den Hütten, denn: auch relativ ungeübte Menschen können dank Motorunterstützung die Berge erklimmen, die Schönheiten der Landschaft genießen, das Berggefühl erleben. Und es wird gefährlich. Der Trainer meiner Bootcampgruppe, fast schon Profi auf dem Mountainbike, hatte die Radler mit Mariahilfsmotor als Feindbild Nummer eins ausgemacht. Er war stocksauer auf die Freizeitsportler, die lockerflockig an ihm vorüberfuhren, während er sich mit Muskelkraft die Berge hochkämpfte. Ich denke mir, mei, letztendlich wird ihm ja nichts genommen durch die glücklichen Hobbybiker. (Außer die Ehre, schneller zu sein)

Ohne einen Kurs sollte sich keine(r) in die Berge wagen

Nur in einem Punkt gebe ich ihm recht: „Rauf ist einfach. Das schafft mit ein bißchen Ausdauer jeder. Aber Runterkommen ist das Problem: dann stürzen die mit ihren schweren Bikes den Berg runter…viel zu schnell, mit keiner Ahnung vom Bremsen. Was ich schon für Unfälle erlebt habe“. Das sehe ich ähnlich. Bergab ist kein reiner Spaß mit dem E-Bike, auch wenn ich vielleicht übervorsichtig bin. Wir hatten bei unserem Besuch im Saalachtal einen Kursus vorher – und der erscheint mit bitter nötig. Niemals sollten Neulinge ohne Anleitung ein Bike ausleihen und drauflos brettern. Ich war heilfroh über unsere tollen Guides. (Danke an Moni, Kathi und Christopher, dank denen könnt ihr diesen Blog hier weiterlesen).

Wie bremst man ein E-Moutain-Bike bergab?

  1. Beide Bremsen nutzen. Im Stadtverkehr nutzen viele Radler nur ihre hintere Bremse und das passt. Bergab liegt aber über 80 Prozent des beachtlichen Gewichts von Radler und Radl auf dem Vorderreifen. Deswegen immer mit beiden Bremsen stoppen, vor allem, wenn man abrupt zum Stehen kommen muss. Die Bremshebel am Lenker sind bewusst kurz, nur zwei Finger halten die Bremsen, der Rest der Hand muss fest am Lenker bleiben!
  2. Nicht sitzenbleiben. Stattdessen die Pedale waagrecht stellen, gebückt darauf balancieren und mit dem Oberkörper so weit zurück wie möglich. Das verlangsamt spürbar. Ist auch angenehm, weil nach einer Radtour tut der Hintern weh…
  3. Nicht durchgehend bremsen, lieber laufen lassen und ab und an bremsen. Ich muss gestehen, daran habe ich mich nicht gehalten. Ich bin kein Speedfreak und wenn ich zu schnell geworden bin, habe ich lieber vorsichtig aber beständig die Bremsen betätigt.
  4. Hinschauen, wo man hinwill – und nicht dorthin, wo man nicht hinwill (Abgrund, Schotterspur, Weidezaun) – Der Körper folgt dem Blick – und das ist heftig. Wenn man den Pfosten fixiert, um daran vorbei zu fahren, wird man mit absoluter Sicherheit gegen den Pfosten fahren (für euch getestet)
  5. Ein Gespür für das Bike entwickeln. Vor der Fahrt in die Berge ein wenig testen, wie sich das Rad anfühlt, welche Geschwindigkeit es erzielen kann, was es bedeutet, den Turbo reinzuhauen. Wie schwer ist es? Was ist eigentlich meine Schokoladenseite beim Auf-und Absteigen?
  6. Guten Helm tragen.