Das Land, wo Vla und Ernusssauce fließen

 

Neulich war ich mit einer Freundin, der wunderbaren Frau Maja, in Venlo. Das ist ja für mich als Bayer in Düsseldorf etwas ganz Neues: schnell mal nach Holland. Holland war natürlich schon früher megainteressant und sowas was wie das Paradies der Toleranz (coffeeshops!) ich bin früher häufig nach Österreich über die Grenze gefahren – das ist in Bayern sehr nah – nur die Schillinge und die knallorange Farbe der Limonade haben daran erinnert, dass man hier im Ausland ist. Und das Essen und vor allem die Mehlspeisen sind generell besser, aber das war mir als Teenie egal. Und Knallbunt sind hier das Essen und die Getränke in Venlo auch. Mit dem Zug von Düsseldorf erreicht man Venlo bequem. Der Bahnhof ist an der Peripherie der malerischen Altstadt, so sind wir in Nullkommanichts in der Innenstadt. Schön ist es hier, idyllisch. Da macht es auch nichts, dass es regnet. Frau Maja gibt mir einen Crash Kurs im holländischen Fast Foot. Das ist der lecker und sehr frittiert. Wir kehren bei der Fritteuse ihres Vertrauens (Center Snacks, Lomstrstraat 44) ein, Pommes mit allem, Sate-Spießchen mit Erdnusssauce, Frikandel, Hühnchensticks mit Chillisauce, dazu ein Johannisbeer-Fanta. Kalorienhalali! Es schmeckt natürlich gut, aber so fettig reicht mir das für das kommende halbe Jahr. Ich schwöre mir, ich will mal eine echte Reistafel essen gehen in Holland – kommt wer mit? Davon habe ich schon Wunderdinge gehört. 20140502-091925.jpg Wir bewundern kurz die malerische Altstadt, machen Spassfotos auf dem Thron vor dem Rathaus, dann ist schon wieder Essen dran. In der Venloer Filiale der „zwei Brüder“ werden meine Augen groß und größer. Sowas habe ich selten erlebt. Das Land, wo der Pudding in Strömen fließt. Vla in allen Variationen und Geschmacksrichtungen. Wer es nicht kennt: Vla ist Pudding in der Konsistenz zwischen Vanillesauce und Pudding und schmeckt besser als alles, was das deutsche Kühlregal in dieser Art zu bieten hat. In Liter-Tetrapacks warten Himbeere, Erdbeere, Mandel, Sahne, und natürlich die Klassiker Vanille und Schokolade. Wer sich nicht entscheiden kann, für den gibt es Doubble-Vla, bei der zwei Sorten getrennt aus der Packung fließen, toll. Eine unüberschaubare Vielfalt. Dazu knallbunte Käse, mit rot Chilli, grün mit Wasabi oder sogar ein schlumpfblauer Käse wird angeboten. Leider ohne Etikett, was denn die Geschmacksrichtung sein soll. Ich tippe ja auf Lakritz. Wir testen ihn nicht. Bier gibt es mit Kirsch, Banane, mit Ingwer und Ananas. Trappistenbier aus Belgien und verrückte Sorten von überall her. Irre, was eine Stunde S-Bahn ausmacht. Eine riesige Abteilung bietet alle Ingredienzien für die asiatische Küche, ein koloniales Erbe. Ich kauf mir ein bisschen was, schließlich bin ich mit dem Zug da,nehm mir aber vor, mal nur zum Großeinkauf zu kommen. So wie der Rest. Aber viele Deutsche häufen sich die Einkaufswägen voll. Vor allem mit etwas, was ich persönlich nicht mag und das ist Lakritze. Bitte bleibt mir vom Leib damit. Wozu auch, wer es Süßigkeiten aller Farben (logisch) und Geschmacksrichtungen gibt? Mir hat es vor allem die Nerd-Abteilung angetan, angrybird und candycrush- Bonbons. Kannst du sie nicht abschießen, iss sie auf 🙂

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