Pressdays, Geschäftsreisen, Klimakleber – oder: ganz schön was los hier…
Ich war die letzten Wochen viel unterwegs, deswegen war hier auch wenig los – ist eigentlich widersinnig bei einem Reiseblog. Eigentlich müsste ich mehr schreiben, wenn ich unterwegs bin, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich versuche nämlich auf Reisen immer da zu sein, wo ich gerade bin. Die schönen Sachen wahrzunehmen und die Erinnerungen daran mitzunehmen. Das geht aber nur so mittelgut, wenn ich mich während des Reisens auch gleich um eine „Contentproduktion“ kümmern muss. Und zugleich entspannt am Meer sitzen während ich mich fotografiere, wie ich entspannt am Meer sitze, das geht nun mal nicht. Das geht nur, wenn man ein Team hat wie andere Contentcreatoren, die mit einem Tross aus Makeup-Artists, Friseuren, Fotografen, Beleuchtern und Kameramännern anreisen. Wäre auch vermutlich für diesen Blog ein wenig überdimensioniert, aber hey – vielleicht 1000 Likes auf Instagram! Also nein, ich sitze allein am Meer und fotografiere das Meer hinterher, also ohne mich.
Aber ich war dieses Mal gar nicht am Meer, das nächste, was so aussah, war der Hamburger Hafen an der Elbe. Da war ich Mitte April, um für einen Kunden, der zu Darmbakterien forscht, an den Hamburger Pressdays von Reichert+ teilzunehmen. Es war ziemlich cool. Aber nach 10 Stunden und 140 Journalisten und Influencern, denen man geduldig und begeistert die Vorzüge der Kundenprodukte anpreist, ist man froh, wenn man hinterher seine Darmbakterien mit Junkfood füttert und sich ins Hotel legen kann.
Berliner Lokale – meine Tipps
Anschließend war ein wirklich fantastisches Wochenende in Berlin angesagt. Im traumhaften Hotel Oberberger mitten in Prenzelberg. Mein Freund war seit dem Mauerfall nicht mehr an der Spree und so liefen wir alle Sehenswürdigkeiten ab, Regierungsviertel und Brandenburger Tor, Alex und Hackesche Märkte, Unter den Linden, Museumsinsel und Friedrichstrasse, Torstrasse, Prenzelberg und Friedrichshain. Und beim Kudamm waren wir auch, just als die Klimakleber ihre „Kunstaktion“ veranstalteten. Ich fand das schön, Berlin mal wieder mit touristischen Augen zu sehen, wir haben so viel ausprobiert, auch an Lokalen, wie das tolle Dada-Falafel, wir haben Pizza gegessen im Lokal, das die 67beste Pizza der Welt herstellt, bei Malafemmena Pizza nahe der Kulturbrauerei. Ich kann sagen, die haben ihren Preis zurecht. Viele Pizzerien legen zu wenig Wert auf die Tomatensauce. Es wird zwar ein Gewese um den Teig gemacht, aber die Sauce ruiniert alles. Hier nicht. Null. Und natürlich musste ich wieder zu District Mot, vietnamesisches Street Food, vor allem von den Bao Burgern kann ich nicht genug kriegen. Ich liebe die Kombination aus scharf, salzig, süß, weich, knusprig, frisch. Explodiert im Mund. Neu für mich war Kan Koa, ein Japan-Fusion-Lokal, das ich euch echt ans Herz legen möchte. Da war echt alles genial, was auf der Karte stand. Ich war hin und weg von den frittierten Sushi, von den Glücksrollen und der Pho Bo.
Von München nach Hamburg nach Berlin nach Köln

Und dann ging es zum Press Day nach München, ein Heimspiel, allerdings mit Schikanen. Eine Kollegin hatte einen Unfall und musste binnen 5 Minuten ersetzt werden, was auch klappte. Meine Kollegen und Kolleginnen sind da einfach große Klasse. Auf dem Münchner Press Day kommen nicht nur viele Journalistinnen, Prominenz und Influencer, sondern auch einen Haufen Freundinnen, so war das ein wirklich cooler Tag, auch wenn ich am Abend vor Anstrengung gestottert habe. Witzig an den Press Day ist, dass man auch die anderen Leute mit ihren Kunden und Waren an den Ständen kennenlernt. Am Abend ist dann immer jeder so: „Das nehmen wir nicht mehr heim, nehmt euch was“ – sagen wir so: Ich hab jetzt einiges zum Verlosen und Testen daheim.
Eine Woche später war ein besonderes Event, der Pressday mit Influencern in Köln. Wieder ein ganz anderes Publikum, viele sehr süße Beautytesterinnen, die wirklich interessiert waren. Und eine komplett abgefahrene Location oben im Triagel auf der Rheinseite gegenüber dem Dom – mit fantastischer Aussicht. Leider hab ich so die Krönung von Prinz Charles verpasst, das aber, je nachdem, wem ich zugehört habe, entweder total schade oder total egal war. Ich mag so was Royales gerne, wie ihr unschwer erkennen könnt, deswegen fand ich es ein bisschen schade.
Der Pressday hat richtig Spaß gemacht. Auch einmal wieder Köln zu sehen. Die Stadt ist hässlich, aber die Leute sind lustig. Ich hab den Freitag Nachmittag genutzt und bin durch die Kölner Innenstadt gesaust, was es da so Neues gibt und mich hat die unüberschaubare Zahl von Süßigkeiten Läden überwältigt. „Kingdom of Sweets“ „Sweet Pirates“ und wie sie alle heißen, dazwischen Läden für Bubble Tea, Churros und Crepes. Dass die Kölner nicht alle kugelrund sind, ist mir ein Rätsel. In einem Laden hab ich dann unter reger Beteiligung der Verkäuferinnen und ein paar anderen Kunden ein Kleid für eine Hochzeit gesucht. Interessant, was einem andere so anziehen wollen.
Jetzt bin ich erstmal daheim, sehr inspiriert von einem Abend mit Torsten Sträter, ich hatte das Glück, ihn nach dem Auftritt nochmal kurz sprechen zu können (wir haben seine Bücher verkauft) und er ist auch in Wirklichkeit so lustig wie auf der Bühne. Zum Grand Prix sag ich nix.
Und mittlerweile bin ich auch wieder auf der Landesliste der Piraten für den Bayerischen Landtag. Ein Titel, für den Leute 2012 gemordet hätten – momentan ist es nicht mehr als ein elaboriertes Hobby mit politischem Hintergrund. Mal schauen, ob wir was reißen, es wäre ja schon cool – und ich wäre gerne 5 Jahre und mehr in Bayern und würde Herrn Söder ärgern. Die Hoffnung stirbt zuletzt, in Bremen konnten sogar Wichtel wie die Bürger in Wut 20 Prozent holen…
Ganz schön was los in deinem Leben und ganz was los in deinem Beitrag. Das Eingangs beschriebene „Problem“, keinen Tross dabei zu haben, der dokumentiert wie du entspannt am Meer sitzt – bei der Vorstellung musste ich lachen. Stelle mir diesen Tross vor während ich mit dem Hund in Ruhe durch den Wald spazieren gehe.
Liebe Grüße, Britta
Das ist eine groteske Vorstellung, gell? Und dennoch ist sie die Realität ganz vieler Influencer. Die fahren nicht mit Freunden oder Familie weg, sondern mit Makeup-Jule und Kamera/Film-Team. als ob das Leben ein einziger Film wäre, den es für die Nachwelt festzuhalten gilt.