Das Letzte Abendmahl – getrennt bezahlen oder alle zusammen?

Den Film „Die verrückte Weltgeschichte“ von Mel Brooks finde ich bis auf ein paar Szenen nicht so lustig. Witzig ist allerdings das „Letzte Abendmahl“, Brooks spielt dabei den Kellner, der gerade abkassieren will. „Geht das zusammen oder getrennt? Wer hatte Falafel mit Hoummus?“ – Okay, albern. Aber lustig. Zum Schluss kommt noch der Maler, der alles verewigen will und dann stehen sie da wie bei dem Berühmtesten aller Abendmahle, dem von Leonardo da Vinci, mit dem Tablett als Heiligenschein.

Der Mel Brooks-Sketch ist nur eine von unzähligen Hommagen, Parodien, etc – außer der Mona Lisa ist kaum ein Bild so oft als Vorlage benutzt worden. Eine gigantische Sammlung, von Star Wars bis Comic-Figuren, findet ihr hier. Mir gefällt auch die Version von David La Chapelle, der das Abendmahl mit Gangsta in da Hood besetzt.

Auch Steel Panther hat das Bild für das Cover ihrer neuen CD „all you can eat“ genutzt. Ich mag das. Verrückterweise ist vom Original ja gar nicht mehr viel da. Leonardo hat das Bild auf eine feuchte, schimmelige Wand mit Temperafarben gemalt, es begann schon zu seinen Lebzeiten abzubröckeln, ungeschickte Restauratoren, renovierende Mönche, marodierende Franzosen (Soldaten ritzten während während der Besetzung Mailands durch Napoleon an dem Bild herum, lagerten dort Munition und benahmen sich auch sonst nicht gut) taten ein übriges. In den letzten Jahren wurde das Bild gesäubert, alles bis auf die originalen Leonardo Farb-Reste entfernt und die nun leeren Stellen mit Wasserfarben überpinselt. Deswegen werden sich Fragen wie „zeigt das Bild einen Mann oder eine Frau an der Seite von Jesus?“, die Dan Brown aufwarf, nie endgültig beantworten lassen. Je weniger man sieht, umso mehr Raum für Spekulationen und Verschwörungstheorien bleibt. Auch sehen ganz viele Laienkunsthistoriker in ungefähr 6 der 13 Köpfe auf dem Bild ein Selbstportrait Leonardos.

Ich hätte gern gewußt, wie das Original mal ausgesehen hat, es muss spektakulär gewesen sein. (Auch wieder so ein Fall für eine Handykamera und eine Zeitmaschine)

 

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