Fünf Gründe, warum das E-Bike ideal für jeden Alpenurlaub ist – zum Beispiel im Salzburger Land

Das E-Bike hat einen schlechten Ruf in den Alpen. Es gilt als Rentnergefährt, als unfaires Hilfsmittel, um Menschen ohne Power in den Wadeln an Orte zu transportieren, an denen sie eigentlich nichts verloren haben, es gilt im Allgemeinen als unsportlich.  Alles, wirklich alles ist falsch daran. Wer jetzt einen Urlaub plant, in Bayern, Tirol oder dem Salzburger Land, der (oder die) sollte unbedingt dieses Möglichkeit mitdenken. Ich kann nur sagen: seit meinem Besuch in Flachau letzten Herbst bin ich angefixt. Ich kann kaum erwarten, endlich wieder los zu düsen.

Der Dachstein

1. Das E-Bike ist keineswegs unsportlich

Wer denkt, ein E-Bike sei ein sehr unsportliches Gefährt, ist noch nie auf einem gesessen. Viele Sportler blicken leicht verächtlich auf die fröhlichen Freizeitradler, die da an ihnen vorbei die Wanderwege hochpesen. Aber auch dahinter steckt eine Leistung, auch wenn ich maximal Respekt habe für Menschen, die Berge aus ihrer eigenen Kraft erklimmen. Das E-Bike ist ja kein Motorrad, auf das man sich draufsetzt und das fährt von allein. Nein, getreten werden muss trotzdem. Und das ziemlich heftig. Wer einen langen Berganstieg mit dem E-Bike bezwingen will, kommt Oben außer Atem an. Denn man tritt und tritt und tritt. Pausieren ist nicht, das muss durchgezogen werden. Das E-Bike auf einem Anstieg zum Laufen zu bringen, ist nämlich die pure Qual. Deswegen versucht jeder, ohne Absetzen nach oben zu kommen. Und hinterher ist die Freude groß, es bis auf den Gipfel geschafft zu haben. Und welche echte Mountainbikern den E-Bike-Freunden dieses Glück missgönnt, dem ist nicht zu helfen. Bei der E-Bike World Tour in Flachau haben wir gesehen, wie sportlich das Gefährt wirklich sein kann. Denn das Problem ist nicht so sehr das Bergauffahren – das ist nur anstrengend. Aber bergab ist so ein Bike wirklich eine Herausforderung. Steil bergab über unwegsames Gelände – das schafft keine Rentnergang, das ist Höchstleistungssport. Es sagt ja auch niemand „Formel 1 Fahrer sitzen immer nur im Auto rum – das kann doch jeder“.  Das schnelleE-Bike ist noch einen Tacken gefährlicher als normale Bikes beim Downhill, denn hier schiebt die Motorkraft noch ein bisschen an, es braucht schnellere Reaktion und Reflexe.

2. Mit E-Bike kann man so richtig genießen

Ich liebe E-Bikes. Weil es einen so schön mobil macht. In der eigenen Stadt, aber vor allem im Urlaub. Von einer Talseite zur anderen, von einem Gipfel zum nächsten. 100 Kilometer kreuz und quer, bergauf und bergab durch das Salzburger Land – Das kann kein normaler Mensch an einem Tag erwandern oder erradeln. Oder wenn, dann hat man bestimmt keinen Blick mehr für die Schönheiten der Landschaften, kann keine Pause machen und statt Buchteln mit Marillenmarmelade gibt es Energiedrinks. Im Rahmen der E-Bike World Tour gab es noch ein Programm, das die kulinarischen Highlights des Tals präsentierte: Eine Genusstour von Berggasthof zu Berggasthof. Nicht zu allen, da wären wir den Berg so runtergekugelt. Aber ausgewählte Highlights, die definitiv Lust machen, wiederzukommen. Da konnte man zum Beispiel die allerbesten Buchteln mit Marillenfüllung beim Gasthof Sattelbauer probieren. Und ein Likör passt auch dazu…Oder, auf der anderen Seite vom Tal, probiert man beim Winterbauer die fantastische regionale Küche. Ja, schlank werden durch Sport ist was anderes, aber es macht alles sehr glücklich. und darum geht es doch im Leben, oder?

Marillenbuchtel beim Sattelbauer
Die vermutlich beste Rohrnudel der Welt beim Berggasthof Sattelbauer

3. Das E-Bike ist inklusiv und erschließt die Schönheiten der Landschaft neu

Die Bergwelt ist fantastisch schön und es gibt unendlich viele Möglichkeiten, sie zu erleben. Ich empfinde das E-Bike als eine der besten Wege zum alpinen Glück. Wie oben geschrieben: ein Anstieg mit dem E-Bike ist durchaus anstrengend. Aber nicht so, dass ich nicht dennoch die Natur genießen kann, ich behalte einen Blick für die Schönheit um mich herum. Kilometerlang einem glitzernden Bergbach folgen, das Tal bis zum letzten Winkel erkunden – mit dem Bike kein Problem. Klar, das kann ich auch erwandern, aber nicht so entspannt. Nicht jede und jeder hat die Kraft und die sportlichen Möglichkeiten dazu.

Seit meiner Jugend plagt mich zB ein Unfall, der mir das linke Knie ziemlich ramponiert hat. Und das merke ich nach ein paar Stunden Wanderung gewaltig. Mit dem Bike bin ich wieder mobil und freu mich über diese Alternative. Deswegen denke ich, es ist geradezu verachtend, das E-Bike als „Mariahilfmotor“ abzutun. Es bietet so vielen Menschen eine ganz neue Möglichkeit, verloren geglaubtes Terrain neu zu erobern. Warum sollen bestimmte Bereiche nur für junge, fitte Menschen bestimmt sein? Long Covid hat gezeigt, das kann alles schnell zu Ende sein. Aber deswegen verzichten müssen? Und nein, ich will jetzt keinen Aufzug auf den Mount Everest bauen, aber die heimische Bergwelt sollte für alle offen sein.

4. Es ist eine gute Alternative zum Auto

Das E-Bike ist unfassbar umweltfreundlich, denn das Auto kann daheim bleiben. Mit dem Zug erreicht man mittlerweile viele Ferienregionen und ab da hilft das Bike einem überall hin. Wer also auf umweltfreundlichen Urlaub setzt, ist mit dem motorisierten Rad goldrichtig unterwegs. Das Gepäck für ein verlängertes Wochenende passt locker in die Satteltaschen.

5. Unsere Ferienregionen – Tipps zum Biken in Flachau: 

Ich meine, die beste Werbung für die E-Bikes sind unsere tollen Alpenregionen. Wer da nicht sofort Lust bekommt, sich auf den Sattel zu schwingen, dem ist nicht mehr zu helfen! Mein Tipp ist, die Vor-und Nachsaison zu nutzen. Im Mai und Juni oder dann wieder ab September/Oktober. Das Wetter ist schön, aber nicht mehr zu heiß, die Hotels recht günstig und nicht überlaufen. 

Bike & Skihotel Tauernhof

Flachauer Straße 163

5542 Flachau

Eine gute Möglichkeit, einmal probeweise rein zu schmecken ins Thema E-Bike. Das schöne Hotel ist zentral gelegen, hat einen tollen Pool und zu allen Biketrails kommt man von dort aus problemlos. Und es hat einen eigenen großen Fuhrpark, bei dem sich Hotelgäste Bikes, Helme und weiteres Equipment ausleihen können. Die freundlichen Mitarbeiter helfen aber auch bei Pannen mit dem eigenen Bike.

Cool: es wird ein-, zweimal die Woche eine Tour zum Sonnenaufgang am Gipfel angeboten. Als ich mitgemacht habe, war zwar Nebel angesagt, ich war trotzdem stolz, um 5 Uhr aufgestanden zu sein.

Schusterhäusl, Flachau

Gleich nebenan, im Schusterhäusl, habe ich eins der besten Steaks meines Lebens gegessen. Das war fantastisch. Wer in Flachau zu Besuch ist, darf dieses urige Wirtshaus auf gar keinen Fall verpassen.

Marbachalm

Neben den Buchteln vom Sattelberger muss jeder Besucher unbedingt die auszognen Nudeln der Marbachalm probieren. Die schmecken wie die von meiner Oma und das will was heißen. Wer’s nicht so süß mag, wird mit einer gigantischen Jausenplatte bestimmt happy. Die idyllische Alm bietet für Kinder (und andere tierliebe Menschen) noch eine besondere Attraktion: niedliche Babyziegen freuen sich, wenn man sie streichelt.

Uncle Jack’s

Ich muss gestehen, das Uncle Jacks, ein Hotel mit Bar und Restaurant, hat mich sehr beeindruckt. Wenn ich das nächste Mal nach Flachau komme, werde ich mich ziemlich sicher dort einmieten. Es ist einfach genau mein Lifestyle: „Regionalität und Exotik im Duett, ganz viel Heimat und ein bisschen Hunger auf die große weite Welt.“ könnte mein Motto sein. Originelle Cocktails, Fusionfood vom Feinsten und ein ungewöhnlich ausgestattetes Hotel. goldene Palmen und Äffchen treffen auf Alpenflair.

Tipps vom Fremdenverkehrsamt Flachau

Bei rund 500 Kilometer gut ausgeschilderte Biketrails durchs Tal hat jeder Biker die Qual der Wahl. Ich habe die Sattelberger-Runde und den Trail ins Marbachtal ausprobiert. Vor allem dieser Weg durch das Marbachtal hat mich bezaubert und ich bin in den kompletten Flow gekommen. Ich war selten so glücklich bei einer Tour und kann sie euch wärmstens ans Herz legen.

 

 

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