Das beste Backbuch: Breakfast, Lunch, Tea der Rose Bakery

Mit Kochbüchern ist es so eine Sache. Manchmal kaufe ich sie, einfach weil die Bilder so fantastisch sind, oder weil die Rezepte eine tolle Inspiration darstellen. Beim Nachkochen stelle ich leider schnell fest, so richtig praktikabel ist die Arbeitsweise des Kochs oder der Köchin nicht für mich. Ein Schäumchen hier, ein extra Topf da. Meistens vereinfache ich die Rezepte dann soweit, dass sie simpel in der Handhabung werden, es hat sich von meinen Gästen noch niemand beschwert, dass hier zu lieblos gekocht wird.

Andere Kochbücher haben andere Tücken: sie verlangen viel Vorwissen und eine erfahrene Köchin. Nicht weil die Rezepte kompliziert wären, sondern weil einfach die Mengen-Angaben, Back-und Kochzeiten nicht stimmen können. Wenn ich fast ein Kilo Füllung habe für 150 g Mürbteig, dann weiß ich schon von vornherein, das passt nicht. Auch bei Mengen von unter 100 g für sechs Personen werde ich skeptisch. Da muss entsprechend hochgerechnet werden. Dieses Wissen hab ich mir im Laufe viele Kochjahre angeeignet. Ich hatte schon mal so viel Füllung für ein paar Piroschki, dass ich damit noch zwei pikante Strudel füllen konnte. Oder ich weiß einfach, dass eine Pizza in meinem Ofen nach der Garzeit noch nicht durch sein kann. Das ist oft ein Problem, wenn Leute mit Profiequipement kochen, wir Laien in normalen Küchen sind nicht ganz so fix.

Breakfast, Lunch, Tea – da passt alles

Was allerdings immer funktioniert, sind die Rezepte aus dem Buch „Breakfast Lunch Tea“ der Rose Bakery in Paris (phaidon Verlag, 29,90 Euro). Da merke ich einfach, das ist erprobtes Wissen. Die Rose Bakery ist eins der Lokale, in das ich bei jedem Paris Besuch gehen möchte, aber mich schrecken immer die Schlangen vor dem Eingang ab. Und irgendwie ist es auch egal, denn deren beliebtesten Backwerke, Scones und den legendären Carrotcake, bekomme ich mittlerweile im Schlaf hin. Ich tweake die Zuckermenge aller Rezepte, dafür gibt es bei mir die doppelte Menge an Frischkäse-Topping auf dem Karottenkuchen. Die Autoren ermutigen einen sogar, ein bisschen zu experimentieren.

Das Kochbuch legt viel Wert auf hochwertige Biozutaten, es bietet eine Menge an einfachen, gesunden Rezepten für jede Mahlzeit des Tages, ein reines Backbuch ist es nicht: so gibt es im Kapitel Lunch auch einige Vorschläge für Risotto der sehr gesunde Mittagessen. Dafür darf dann beim Nachmittagstee in die Vollen gegangen werden, mit Cheesecake Brownies, Karottenkuchen, üppigen Puddings oder Törtchen mit Zitronencreme-Füllung. Was es nicht gibt: üppige Sahnetorten, aber da bin ich sowieso kein Fan davon, die selbst zu machen. Ich verneige mein Haupt vor den Bäckerinnen beim „Großen Backen“ – ich trau mir das nicht zu. Außerdem: wer soll das im Lockdown essen? Wir zu zweit eine dreistöckige Torte? – Eher nicht.

Meine Lieblingsscones – mit Ahornsirup

Für 10-12 Scones (Menge kann problemlos halbiert werden)
260 Gramm Weizenmehl
80 Gramm Vollkornmehl
35 Gramm Haferflocken
1 sehr gut gehäuften Teelöffel Backpulver
1 sehr gut gehäuften Teelöffel Puderzucker
1/2 Telöffel Salz
160 Gramm Butter
4 Esslöffel Ahornsirup
4 Esslöffel Milch (oder Buttermilch)
1 Ei (zum Bestreichen)
Den Ofen auf 200 Grad vorheizen
Die Mehlsorten in eine Schüssel sieben, Haferflocken, Backpulver, Zucker und Salz dazu mischen und die Butter in kleinen Flocken zugeben. Die Butter mit den Händen unterreiben, bis das Ganze frischen Brotkrumen ähnelt. Eine kleine Kuhle in die Mitte des Teigs schaufeln und die feuchten Zutaten zugeben. Schnell zusammenkneten, aber nicht zu stark, gerade, das alles zusammenkommt. Je nachdem noch etwas Mehl oder Milch zugeben.
Den Teig zu 10-12 kleinen Bällchen formen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech auf ca 3 Zentimeter flachdrücken und dich an dicht auf das Blech legen, wer die Scones weicher möchte, auseinander für knusprigere Scones. Mit dem Ei bestreichen und im Rohr etwa 20 Minuten backen.
Mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade werden die Teile klassisch serviert, ich mag auch Creme Fraiche oder Frischkäse und selbstgemachte Bananen-Marmelade dazu.
Guten Appetit!

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