Eigentlich ist es seltsam: gerade weil wir das Meer und unsere Seen so lieben, ruinieren wir sie. Wir fliegen in den Urlaub, die Hotels in denen wir übernachten und essen produzieren Unmengen Müll und verbrauchen Unmengen Wasser. Wir verteilen unseren Müll am Strand und das Sonnenöl verursacht jeden heißen Sommer regelrechte Ölpesten an den heimischen Badeseen. Vieles ist besser geworden und die Menschen versuchen bewusst(er), Müll zu vermeiden – zumindest hierzulande. Und auch beim Sonnenbaden funktioniert Nachhaltigkeit. Es gibt mittlerweile Marken, die Bademoden aus recycelten Rohstoffen herstellen, hier zwei davon, einmal mehr modisch, einmal sportlich funktionell. Mir gefallen die Badeanzüge sehr gut, nicht nur, weil sie ökologisch nachhaltig sind, es ist schwer, gut aussehende Schwimmanzüge zu finden und der Bikinikauf ist eh ein Alptraum…
Nachhaltig in die Sonne
Mit der bleed Surf- und Bademode aus ECONYL® können Sonnenanbeter mit einem guten Gefühl ins Wasser gehen. Für die Herstellung des Nylons werden alte Fischernetze und Müll aus dem Meer gefischt und recycelt. Das Ergebnis: modische Bademode aus dem Meer, für das Meer! Bei der Produktion des Stoffes werden ausgediente Fischernetze aus dem Meer gefischt oder von Fischern abgekauft. Zusammen mit Textilabfällen aus der Teppichindustrie wird aus den Netzen die funktionale und hochwertige Faser ECONYL® hergestellt. Die Netze, sogenannte Ghost Nets, werden vor allem in Kroatien und Italien aus dem Mittelmeer geholt. Die Meere werden entlastet und gleichzeitig Rohstoffe und Energie eingespart: Für die Herstellung des recycelten Materials werden keine neuen Rohmaterialien (Nylon) verwendet, der Wasserverbrauch ist minimal und auch der Energieverbrauch fällt im Vergleich zur Rohstoffneugewinnung äußerst gering aus. Materialgewinnung, Verarbeitung und Produktion finden in Süd- und Osteuropa statt – damit werden zugleich die Transportwege und der CO2-Ausstoß niedrig gehalten. „Für qualitativ hochwertige Badebekleidung benötigt man hochwertige Stoffe“, erklärt Michael Spitzbarth, bleed Gründer, Designer und Geschäftsführer. „Die Idee schwirrt mir schon länger durch den Kopf. Als ich ECONYL® entdeckt habe, war ich sofort begeistert.“ Das Garn ist salzwasserresistent und lichtecht, damit die Bademode auch nach mehrfachen Strandurlauben noch wie neu ausschaut – das heißt, man wirft sie nicht weg wie einen Bikini vom Kettendiscounter.
Nachhaltig ins Wasser
Auf ein anderes Material aus Müll setzt Aqua Sphere: Dort kommen für sehr sportliche Badeanzüge, die auch amerikanische Profischwimmer tragen) alte PET-Flaschen zum Einsatz. Daraus wird Repreve® gewonnen, eine innovative Textilfaser. Seit dem Start 2009 hat der US-amerikanischen Hersteller über vier Millionen Plastikflaschen zerlegt, in Granulat verwandelt, geschmolzen und zu Polyesterfasern verarbeitet, die von vielen Firmen genutzt werden, darunter G-Star.
Auch Aqua Sphere hat eine Partnerschaft mit REPREVE geschlossen und gemeinsam einen innovativen Stoff entwickelt, der zusätzlich chlorresistent ausgerüstet wurde. REPREVE – inklusive der chlorbeständigen Gewebekombination – führt zu einem innovativen, exklusiven Stoff von Aqua Sphere. Die aus Repreve® hergestellte Swimwear ist zudem nicht nur umweltfreundlich, sondern auch extrem funktionell und angenehm zu tragen. Das aggressive Chlor kann laut Hersteller die Fasern – und folglich auch die Haut darunter – weniger angreifen und strapazieren. Die Schwimmbekleidung verschleißt dadurch auch wesentlich weniger und die Sportler haben so viel länger ihre Freude daran, was ein zusätzlicher Nachhaltigkeitseffekt ist. Dazu gibt es auch passende Schwimmbrillen und Bademützen.