Die besten asiatischen Kochbücher

Illustration meines Rezepts für Mapo-Tofu
Einfaches, aber maximal authentisches Rezept für Mapo-Tofu

Welcher Hobbykoch würde darauf vertrauen, dass das Kochbuch „Wung Le Fens“ bayerische Küche echt und authentisch ist? Oder Prabal Kuthrapallis „das große deutsche Kochbuch“? Eben. Woher sollen Chinesen und Inder wissen, worauf es genau ankommt, wie sollen sie ein Gespür für unsere Würzungen entwickeln? Und warum auch? Deswegen finde ich es immer leicht ulkig, wenn deutsche Köche asiatische Kochbücher herausbringen. Was dabei herauskommt, ist vielleicht gutes Fusion-Food, aber keine authentische asiatische Küche. Da wird viel mit Ingwer hantiert, aber halt auch mit Butter, Sahne und Rotwein, Dinge, die zB in der chinesischen Küche wenig bis keine Verwendung finden.

Authentische Asia-Küche easy selbst gemacht

Ich möchte gerne authentisch kochen, so, wie man es in einem guten Chinalokal vorgesetzt bekommt oder so, wie eine indische oder chinesische Hausfrau kocht. Nicht irre aufwändig, aber echt, schmackhaft, mit originalen Zutaten und der korrekten Zubereitungsweise. Ich kann (oder muss) das dann immer noch abwandeln, wenn ich Dinge nicht auftreibe oder das Gerät nicht habe. Drei Kochbücher möchte ich euch kurz vorstellen, die perfekt sind für alle, die gern gut indisch oder chinesisch essen – aber auch schnell fertig werden möchten.

Das erste Buch, Stylish Indian in Minutes, hab ich mal in einer Buchhandlung in Ludlow gefunden, gekauft und habe es seit 10 Jahren in permanentem Gebrauch. Der Titel verspricht nicht zuviel: Monisha Bharadwaj ist eine indische Hausfrau, keine gelernte Köchin. Das heißt, das war sie, mittlerweile gibt sie Kochkurse und hat mehrere andere Bücher herausgebracht. Sie zeigt, wie die Inder die teilweise sehr aufwändigen, zeitintensiven Rezepte selbst vereinfachen. Mit ihrem Buch gelingt es wirklich mühelos, ein Menü für mehrere Personen hinzubekommen, das richtig gut schmeckt. Man benötigt einmal einen gewissen (überschaubaren) Fundes an Basiszutaten wie Knoblauchpaste, Ingwerpaste (das mache ich auch oft frisch selbst), indischen Gewürzmischungen und ein paar Zutaten wie Paneer – und los geht’s. Meine Lieblingsgerichte sind die Reispilaws und das Eiercurry, auch das Huhn in Joghurt und Kardamom koche ich oft nach. Oder alles zusammen, wenn Besuch kommt. Geht wirklich in Minuten.

Familienküche aus China

Ich liebe chinesisches Essen. Allerdings nicht das Glutamat-pappige Zeug, das man so oft in minderwertiger Qualität bekommt, sondern die echte chinesische Küche – oder besser, die Küchen, Chinas Küchen sind so unterschiedlich wie die Küchen in Europa. Mir schmeckt der scharfe Stil der Sezuanküche besonders gut, aber auch die edlen Dim Sums und Pekingente. Dim Sum und Ente mach ich nicht selbst zuhause, das ist mir zu aufwändig, aber Spezialitäten wie TanTan-Noodles, Sezuan Spicy Chicken oder Mapo Tofu landen oft auf meinem Tisch. Vor allem Bee Yinn Low hat mir gezeigt, wie das richtig geht. Die tolle Foodbloggerin vom Blog Rasa Malaysia ist vermutlich für viele schon ein Begriff. Dank ihr weiß ich jetzt, dass chinesische Köche Fleisch vor der Zubereitung stundenlang bearbeiten, um dieses ganz besondere, weiche Mundgefühl zu erzeugen, sie erklärt Tricks, wie man das selbst schnell hin bekommt. Es macht wirklich einen immensen Unterschied. Mein Lieblingsrezept aus ihrem Buch ist Mapo Tofu – ich koche es genau so, wie es im Buch beschrieben ist, denn das Rezept stammt aus der offiziellen Kochschule Sezuans – authentischer wird es nicht. Und das Ergebnis ist sagenhaft gut. Das Bild am Anfang des Artikels vergleicht Buch und mein fertiges Gericht – passt 🙂 Es hat mich einige Mühe gekostet, fermentierte Bohnen zu finden, die unabdingbar hineingehören, denn in meinem Stammladen sprechen die Verkäufer kein Deutsch und ich nun mal kein Chinesisch. Im Kochbuch stand zwar die chinesische Bezeichnung „Douchi“ – aber wenn man das nicht richtig ausspricht, verstehen die kein Wort. Bohnen…also ging es von Bohnen in der Dose zu getrockneten Bohnen zu Baked Beans, zu Bohnensauce, zu süßer Bohnenpaste, Bohneneintopf und dann irgendwann doch zu fermentierten schwarzen Bohnen – die Verkäufer waren überrascht, dass eine Deutsche diese Zutat will. Ich verwende sie gerne.

Als drittes Buch nenne ich noch Ching-He Huangs Buch „Fast Food“ – sie kocht alle Fast Food Klassiker nach, die man so gemeinhin in chinesischen Takeaways bekommt, gebratener Reis, gebratenen Nudeln, Schweinefleisch süß-sauer, diverse Frühlingsrollen, Suppen oder Dim Sum. So kann man selbst in der halben Zeit, die ein Lieferdienst bräuchte, ein doppelt so gutes Ergebnis herstellen.  Danke an Ching, mich unabhängig gemacht zu haben von all den Fressbuden in der Umgebung!

 

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