Dieses Jahr wieder Ibiza!

Es ist draußen grau in grau, vorgestern hat es mich auf dem vereisten Bürgersteig geschmissen. Da fängt man an zu träumen, von Wärme und Palmen und Mittelmeer und von lustigen Abenden in der Beachbar und von Wassertaxis und Hippies…ich träume von Ibiza.

Letztes Jahr bin ich relativ spontan nach dem Amoklauf (passierte vor meinem Bürofenster) in München weggeflogen. Ich hab einfach eine Auszeit gebraucht. Und da gab es gerade Billigflüge und dann hab ich mir ein Hotel gesucht. In Ibiza. In der Hochsaison. Aber ich wurde fündig, ich checkte im Purple Hostel in San Antonio ein. Das ist zwar ein Gay Only Hotel, aber ich dachte, das gilt auch für sympathisierende Heten und deswegen hab ich mir keinen Kopf gemacht – was auch völlig unbegründet war. Im Gegenteil. Ich hab mich selten so wohl in einem Hostel gefühlt. Das Personal war nett, der Pool war klein, aber fein und das Essen…das Essen war ein Traum. Es war ein italienischer Koch der, der für ganz, ganz kleines Geld allerhöchstes Niveau auf den Tisch gebracht hat. Ich war wirklich happy. Wer mich kennt, weiß, beim Essen bin ich heikel, aber da gab es so gar nichts zu meckern. Zum Cafe del Moar, den Erfindern des öderen Sounds, war es 7 Gehminuten, ich hab mich köstlich über sehr dralle und rallige Engländerinnen amüsiert, die ihren Jungesellinnenabschied mit dicken Drinks und noch fetteren Sonnenbränden feierten, die sie stolz in fast platzenden Ultraminis zur Schau trugen. Die Männer dazu hatten Sixpacks. Offenbar  trainieren in Brittannien die Männer allein. Der Sonnenuntergang ist dort wirklich herrlich, einige Instgramerinnen sahen ihn leider nie, weil sie emsig Fotos machen von sich mit dem Untergang im Hintergrund.

img_0836Die Insel ist super für Alleinreisende. Man kommt ganz unkompliziert rum mit den Wassertaxis, die um die Insel kreisen, ansonsten fahren Busse, die – auch mit Clubmusik beschallt – alle von San Antonio bis Ibiza Stadt bringen. Am Hafen von San Antonio kostet in einer Fischerhütte ein sehr guter Cappuchino 1,50 und die Aussicht auf das Meer ist einmalig. Das ist mir lieber als all die Abzockerläden, die die Touristen neppen. In biza Stadt hab ich am Hafen gegessen, mich mit Althippies wie Vicente Ganesha unterhalten. Der ältere Herr hat dort seit Hippyzeiten einen Laden, in dem er Mode im Stil der 70er verkauft. img_0841Wunderschöne Flattersachen. Ich ärgere mich bis heute, dort kein Kleid gekauft zu haben, aber dieser Fehler ist Gott sei Dank korrigierbar. Die Altstadt von Ibiza ist ein kleiner Laden am anderen, alle bieten den typischen Ibizastil an. Man muss sich gut überlegen, etwas zu erwerben, denn die Sachen wirken in München wie aus der Zeit gefallen, aber in Ibiza passen sie perfekt und man will dort auch nichts anderes tragen als weiße Minikleider mit Gürtel. Jeden Montag abend ist im Pacha Hippyabend mit nostalgischer Musik – das war dann auch für mich und andere Menschen meines Alters was. Be sure to wear some flowers in your hand…So richtig Lust auf jeden Abend party hatte ich nicht mehr, ich bin ja keine 20 mehr (leider)

Einmal bin ich mit den Wassertaxis nach Formentera geschippert, der Nachbarinsel, dort leiht man sich nach 2 Stunden Schiffahrt erst einmal ein Rad und fährt durch die Dünen. Ich hatte dort die Wahl zwischen einem wilden, windigen Strand voller genialer Wellen, der Richtung offenes Meer zeigt und einem ruhigen, heißen Stand auf der anderen Dünenseite. Ich entschied mich für Wind und Wellen. Dort war man so gut wie allein, es gab ein wunderbares Licht, nur mit dem Sonnenbrand muss man echt aufpassen, allzulange war ich nicht am Stand – sonst sähe man doch zu britisch aus. Ich bin dann in eine kleine Strandbar gewechselt und habe eine italienische Künstlerin aus Mailand kennengelernt, die auf der Insel lebt. Stelle ich mir schön vor…auf Formentera gibt es wunderschöne Restaurants, bei denen man im Schatten chillen kann, dabei wunderbares Essen geniessen. Ich hab mich – ganz banal – an Tapas gehalten, in der Hitze isst man nicht so viel.

img_0793Ich hab mit mir Bekannten an der Standbar der Calle Compte einen Cocktail gegönnt und bekloppte Geschäftsideen entwickelt, die Vedra (einen Wahrzeichen-Felsen) besucht, bin vor der Insel geschnorchelt und habe Delphine gesehen – alles in 5 Tagen.

Und dieses Jahr will ich wieder hin. Ich überlege, ob ich – dieses Mal mit einer Freundin – was Schickeres buchen soll, das Ushuaija-Hotel vielleicht, für ein paar Tage. z.B. Jahnreisen bieten manchmal Hotel-Unterkünfte als Frühbucher-Schnäppchen, es betrifft aber vor allem das hochpreisige Segment und das wäre dieses Jahr durchaus eine Option, ich durchsuche mal die Onlinebuchung…. Generell findet man dort auch günstige Hotels. Oder ob ich wieder im Purple einchecke – auf alle Fälle gehe ich nochmal zum Essen hin.

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