Bahn – die Hölle sind die anderen

Ich mag Menschen eigentlich richtig gerne. Außer, ich fahre mit ihnen Bahn. Dann mutieren die Mitmenschen zu Monstern, die darauf aus sind, mir die Fahrt so unangenehm wie möglich zu machen.
Vor allem in den modernen Zügen, wo es keine Chance auf lüften gibt, gibt es viele, die mal so richtig die olfaktorische Sau rauslassen. Schweiß mischt sich mit aufdringlichem Parfum, am Platz werden hartgekochte Eier, Wurstbraterei und Almkäse ausgepackt. Kaffee- und dönerdämpfe wabern. Und das um 9 Uhr morgens. Es ist fürchterlich.
Leise dringt aus schlechten Kopfhörern das Wummern der Beats,
Neben mir telefoniert ein Herr mit Jack wolfskin Jacke mit seiner „Süßen“ lautstark. Schmierig kichernd trompetet er durchs Abteil, was sie gleich für ein erotisches Feuerwerk erwartet. Klar ist, der übrige Zug soll das mitbekommen. Eine wahrscheinlich 5jährige fragt: Mama, was sagt der Mann da? Mama antwortet nicht und starrt in ihr Buch. Mit roten Ohren.
Es ist sonnig draußen, ich möchte das Fenster aufreißen und die Nase raushalten, so wie früher bei Bahnfahrten. Fahrtwind spüren. Nicht in diesem Mief sitzen. Es wird nicht alles besser mit der zeit, nur schneller. In 40 bin ich hier wieder raus, wie schön.

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